Spanische Großbank nahezu wertlos Bankia-Aktionäre verlieren fast alles
Die spanische Sparkasse Bankia erhält eine Kapitalspritze aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM von 18 Milliarden Euro. Doch die 350.000 Bankia-Aktionäre, viele von ihnen Kleinanleger, verlieren wohl ihren gesamten Einsatz, denn durch Kapitalschnitt werden die Bankia-Aktien nahezu wertlos.
Hunderttausenden Kleinaktionären der angeschlagenen spanischen Sparkasse Bankia droht der komplette Verlust ihres Einsatzes. Zwar erhält Bankia in diesen Tagen eine Kapitalspritze von 18 Milliarden Euro aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), um die Bilanz wieder ins Lot zu bringen. Doch die Anteilseigner, unter ihnen viele Kleinanleger, profitieren davon nicht. Ihre Aktien werden im Gegenteil nahezu wertlos durch den im Januar folgenden Kapitalschnitt.
Seit dem Börsengang von Bankia vor anderthalb Jahren verloren die Bankia-Aktionäre bereits 80 Prozent ihres Einsatzes. Viele waren mit aggressiven Methoden gelockt worden. Der spanische Bankenrettungsfonds FROB bezifferte den Firmenwert des Instituts nun auf minus 4,2 Milliarden Euro, seine Muttergesellschaft BFA ist sogar minus 10,4 Milliarden Euro wert. Am Donnerstag sanken die Bankia-Aktien um weitere 14,7 Prozent auf 58,5 Cent.
Massive Verluste, Tausende Beschäftigte gekündigt
Doch nicht nur Aktien, auch Vorzugspapiere und nachrangige Anleihen wurden Kleinaktionären verkauft, und auch hier drohen ihnen massive Verluste. Bankia war aus dem Zusammenschluss von sieben Sparkassen 2010 entstanden. Im Zuge der Rettung müssen 6000 Beschäftigte allein bei Bankia gehen, mehr als ein Viertel der Belegschaft. Milliardensummen werden in eine "Bad Bank" ausgelagert.
Bankia ist die größte der vier spanischen Banken, die mit Hilfe von 37 Milliarden Euro an EU-Mitteln gerettet werden sollen. Das Geld fließt zunächst an den FROB, der die Finanzspritze noch in diesem Jahr an die Muttergesellschaft BFA weiterreicht.