Bücherempfehlungen via Social Media auf dem Smartphone

Jahresbilanz der Branche Merkel und BookTok stützen Buchverkäufe

Stand: 09.01.2025 15:43 Uhr

Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten bekommt auch die Buchbranche zu spüren. Geholfen haben 2024 Social-Media und die Merkel-Memoiren, bilanziert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Auch die Buchbranche bekommt die Wirtschaftsflaute in Deutschland zu spüren. Die Bilanz 2024 ist nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels insgesamt durchwachsen. Die Branche bekomme die generelle Kaufzurückhaltung und Verunsicherung zu spüren. Dazu kämen Kostendruck und aufwändige Bürokratie, teilt der Börsenverein mit.

Das meistverkaufte Buch im vergangenen Jahr war laut Media Control "Altern" von Elke Heidenreich. Auf Rang zwei findet sich "Das Kalendermädchen" von Sebastian Fitzek. Und auch ein Sachbuch schafft es in die Top Drei: "Freiheit" von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel und Mitautorin Beate Baumann. Mit dem Verkaufserfolg der Merkel-Memoiren konnte der Bereich Sachbuch seine Umsätze im vergangenen Jahr um 7,7 Prozent steigern.

Junge Leute lesen viel

Deutliche Zuwächse gab es auch bei der Belletristik mit einem Plus von 4,1 Prozent. Bei Kinder- und Jugendbücher gab es einen leichten Umsatzaufschwung von 0,5 Prozent. In die beiden Kategorien fallen auch die derzeit sehr gefragten Genres Young und New Adult. "Bei jungen Leuten ist das Buch hoch im Kurs", heißt es vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Der Trend BookTok bei TikTok und die deswegen extra eingerichtete Tische mit den TikTok-Favoriten in den Buchläden tun ihr übriges. Rund ein Drittel der jungen Menschen wird über Social-Media auf Bücher aufmerksam. In der Gruppe der 16- bis 19-Jährigen sind es sogar 38 Prozent, zeigen Zahlen des Consumer Panel Services GfK.

Mehr Umsatz, weniger verkaufte Bücher

Der Umsatz in den zentralen Vertriebswegen - also Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inklusive Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kaufhäuser sowie Elektro- und Drogeriemärkte - stieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2023. Dabei ist zu beachten: Die bezahlten Preise verteuerten sich im Schnitt um 2,6 Prozent. Das hat für das positive Umsatzergebnis gesorgt. Hingegen ging die Zahl der verkauften Bücher um 1,7 Prozent zurück. Insbesondere Ratgeber und Reisebücher wurden weniger verkauft.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete WDR5 am 09. Januar 2025 um 14:04 Uhr.