Vorherige Schätzung nach unten korrigiert Bundesbank erwartet nur noch 0,6 Prozent Wachstum
Die Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank eine Durststrecke vor sich. Für 2012 gehen die Währungshüter nur noch von 0,6 Prozent Wachstum aus. Noch im Laufe des Jahres soll sich die Lage aber wieder verbessern. Für 2013 prognostizierte die Bundesbank ein Wachstum von 1,8 Prozent.
Die Deutsche Bundesbank erwartet für 2012 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent - nach drei Prozent für das laufende Jahr. Sie korrigierte damit ihre vorherige Schätzung auf ein Drittel nach unten. Im Juni hatten die Ökonomen der Zentralbank noch eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 Prozent für das kommende Jahr vorausgesagt.
Allerdings macht die Bundesbank Hoffnung, dass der Einbruch nicht allzu nachhaltig ausfällt. Nach einer "Durststrecke im Winter" werde "die allmähliche Fortsetzung des Aufschwungs bereits im Verlauf des nächsten Jahres" einsetzen, erklärte die Bundesbank. Für 2013 sei deshalb mit einem Wachstum von 1,8 Prozent zu rechnen. Voraussetzung sei aber, dass es zu "keiner weiteren signifikanten Verschärfung der Staatsschuldenkrise" komme.
Arbeitslosenzahl bei knapp unter drei Millionen
Der Arbeitsmarkt soll nach dieser Prognose glimpflich davonkommen. Die Bundesbank erwartet keinen nennenswerten Rückgang der Erwerbstätigkeit. Im Durchschnitt dürfte die Arbeitslosenzahl im nächsten Jahr knapp unter drei Millionen liegen - das ergibt eine Quote von sieben Prozent. Im Sommer hatten die Ökonomen der Zentralbank noch deutlich unter drei Millionen Arbeitslose vorausgesagt.
Die Inflation soll sich wieder beruhigen. Für 2012 und 2013 sei mit einer Jahresteuerung von 1,8 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent zu rechnen, was laut Definition der Europäischen Zentralbank wieder im stabilitätsgerechten Rahmen liege - also knapp unter zwei Prozent.
Schuldenkrise birgt weitere Abwärtsrisiken
Für das laufende Jahr erwarten die Bundesbanker eine Teuerungsrate von 2,5 Prozent gegenüber 2010. Allerdings ist die Prognose nicht ohne Vorbehalte. Sollte die Schuldenkrise weitergehen oder sich gar verstärken, wären "erhebliche Abwärtsrisiken" vorhanden, erklärte die Bundesbank. Zusätzliche Belastungen könnten sich aufgrund der starken Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft ergeben, sollte sich die Wirtschaftsdynamik in den Schwellenländern stärker abflachen.