Statistiker melden Haushaltsüberschuss Stattliches staatliches Plus
Der deutsche Staat hat mitten in der Euro-Schuldenkrise mit 0,2 Prozent des BIP einen größeren Überschuss erzielt als erwartet. Bund, Länder, Kommunen und Sozialkassen nahmen unterm Strich rund 4,2 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben. Bund und Länder schlossen aber mit einem Minus ab.
Trotz des Konjunktureinbruchs am Jahresende hat der deutsche Staat 2012 erstmals seit fünf Jahren einen Haushaltsüberschuss geschafft. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen rund 4,1 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Dieser Überschuss entspricht nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 0,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Eine erste Schätzung hatte lediglich ein Plus von 0,1 Prozent ergeben.
Seit der Wiedervereinigung 1990 wurde lediglich dreimal ein Überschuss erzielt - zuletzt 2007. 2011 hatte es noch ein Defizit von 0,8 Prozent und 2010 sogar von 4,1 Prozent gegeben.
Für die positive Bilanz sorgten in erster Linie die Sozialversicherungen. Wegen der Rekordbeschäftigung und steigender Löhne steigerten sie ihre Einnahmen kräftig, so dass am Ende ein Plus von 17 Milliarden Euro übrig blieb. Die Gemeinden kamen auf einen Überschuss von 6,1 Milliarden Euro. Der Bund fuhr dagegen ein Defizit von 12,2 Milliarden ein; 2011 waren es allerdings noch 26,7 Milliarden Euro. Der Fehlbetrag der Länder verringerte sich von 11,3 auf 6,8 Milliarden Euro.
Zahlen fürs Wachstum bestätigt
Die vorläufigen Zahlen für das Wachstum bestätigten die Statistiker: Die deutsche Wirtschaft legte im vergangenen Jahr trotz Euro-Schuldenkrise und der weltweiten Konjunkturabkühlung um 0,7 Prozent zu. Zum Jahresende konnte sich allerdings auch Deutschland dem negativen Trend nicht mehr entziehen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal um 0,6 Prozent.