Ausbau des Netzes EU erlaubt Vodafones Glasfaserpläne
Der Konkurrent Telekom bietet bereits Glasfaser-Anschlüsse für Millionen Haushalte an, Vodafone zieht nach. Die EU-Kommission hat nun ein Gemeinschaftsunternehmen des britischen Konzerns für den Netzausbau genehmigt.
Der Telekommunikationskonzern Vodafone hat bei seinen milliardenschweren Plänen zum Glasfaser-Ausbau in Deutschland eine weitere Hürde genommen. Die EU-Kommission teilte heute mit, dass die europäischen Wettbewerbshüter ein geplantes Gemeinschaftsunternehmen zwischen Vodafone und der Luxemburger Finanzholding Altice genehmigt haben.
Investitionen von bis zu sieben Milliarden Euro
Das neue Unternehmen soll in sechs Jahren bis zu sieben Milliarden Euro investieren und Glasfaser in bis zu sieben Millionen Haushalte verlegen. Vodafone-Deutschlandchef Philippe Rogge sprach von einem Startschuss für noch mehr Glasfaser in Deutschland. "Noch in diesem Jahr bringen wir die ersten Kunden ans Netz", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Damit ist Vodafone allerdings spät dran. Der Konkurrent Deutsche Telekom investiert bereits seit Jahren hohe Summen in das Geschäft. Ende 2022 hatte der Konzern mit seinem Glasfasernetz nach eigenen Angaben bereits eine Reichweite von 5,2 Millionen Anschlüssen. Bis zum kommenden Jahr sollen es mehr als zehn Millionen Anschlüsse sein.
Finanzierung über Schulden
Vodafone hatte bislang in Deutschland vor allem Fernsehkabel als Übertragungsweg für schnelles Internet eingesetzt. Glasfaser-Leitungen direkt in die Haushalte - das sogenannte "Fiber to the Home" (FTTH) - ermöglichen aber noch schnellere Datenübertragung und sind stabiler. Mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen will das britische Unternehmen nun versuchen, diese Lücke zu schließen.
Der Ausbau der Technologie ist dabei überwiegend dort geplant, wo Vodafone bereits ein Kabelnetz besitzt - und die Leitungen auf FTTH-Anschlüsse umgerüstet werden können.
Mehr als zwei Drittel der geplanten Investitionen wollen die Partner mit ihrem Gemeinschaftsunternehmen namens FibreCo über Schulden zu finanzieren. Sich für einen so teuren Netzausbau weitere Investoren zu suchen, ist in der Branche üblich. Auch die Vodafone-Rivalen Deutsche Telekom und Telefónica gingen ähnliche Wege. So schloss die Telekom eine Allianz mit dem australischen Investor IFM, Telefónica gründete ein Joint-Venture zusammen mit dem Allianz-Konzern.