Spanien plant Börsengang der Lotteriegesellschaft "El Gordo" soll auch dem Staat Milliarden bringen
Bekannt ist vor allem "El Gordo", der Dicke: So heißt die traditionelle Weihnachtslotterie der spanischen Lotería Nacional. Nun soll die Lottogesellschaft im Rahmen der Haushaltssanierung an die Börse - die Regierung in Madrid hofft auf Milliardeneinnahmen noch in diesem Jahr.
Das hochverschuldete Spanien bringt seine Lotterie an die Börse: Die Lotería Nacional werde 30 Prozent ihrer Anteile an der Börse anbieten, teilte sie mit. Der Schritt erfolge im Rahmen des Regierungsplans zum Abbau des staatlichen Defizits. Laut spanischen Medienberichten wird es einer der größten Börsengänge in Spanien und in Europa: Die Regierung hofft Lotteriechef Aurelio Martínez auf Einnahmen in Höhe von 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro. Damit wäre die Loterías y Apuestas del Estado (LAE) bis zu 25 Milliarden Euro wert und das weltweit zweitgrößte Glücksspiel-Unternehmen nach dem US-Kasinobetreiber Las Vegas Sands.
Investoren können die Lotterie zwischen September und Oktober unter die Lupe nehmen, Ende Oktober soll dann laut Martínez der Börsengang sein.
Weihnachtslotterie seit 1812
Bekannt ist die spanische Lotterie vor allem durch ihre traditionelle Weihnachtsauslosung mit ihrer hohen Gewinnsumme. Der Hauptgewinn "El Gordo" - der Dicke - in Höhe von je 300.000 Euro wurde Weihnachten 2010 an 1950 Spieler ausgeschüttet. Insgesamt wurden 2,32 Milliarden Euro ausgezahlt.
Die spanische Weihnachtslotterie gibt es bereits seit 1812. Verkauft werden für 20 Euro Lose mit fünfstelligen Zahlen. Zwei Tage vor Heiligabend werden dann in einer mehrstündigen Fernsehshow die Glücksziffern gezogen und von Schülern vorgesungen. Der größte Gewinner der Lotterie ist der Staat: 70 Prozent der Lottoeinnahmen werden als Preise ausgeschüttet, der Rest geht an ihn.