Kampf für gleiche Löhne Was ist der "Equal Pay Day"?
Frauen verdienen im Schnitt gut ein Fünftel weniger als Männer. Der heutige "Equal Pay Day" macht auf diesen Missstand aufmerksam. Doch seit Jahren hat sich an dem Problem so gut wie nichts geändert.
Im Schnitt verdient eine Frau in Deutschland 21 Prozent weniger Geld als ein Mann. Wenn man das aufs Jahr hochrechnet, arbeiten Frauen bis Mitte März quasi umsonst. Und es wird auch nicht besser, wie das Statistische Bundesamt berichtet.
Viele Gründe für ungleiche Bezahlung
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Teilweise werden Frauen nicht nur in den exakt gleichen Jobs wie Männer schlechter bezahlt. Sie arbeiten häufig auch in Berufen, die per se schon weniger honoriert werden, zum Beispiel als Friseurin, Bürokauffrau oder Altenpflegerin.
Frauen arbeiten auch häufiger in Teilzeit als Männer. All das zusammengerechnet führt zum sogenannten "Pay Gap", also den messbaren Wert des Lohnunterschiedes zwischen Männern und Frauen.
Politik will mehr Gleichberechtigung schaffen
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will das ändern. Sie will Gesetze für mehr Gleichberechtigung schaffen. Ein Vorhaben soll beispielsweise für mehr Frauen in den Führungsebenen deutscher Unternehmen sorgen. Außerdem will Giffey die "sozialen Berufe", in denen zu etwa 80 Prozent Frauen arbeiten, aufwerten und dafür sorgen, dass dort besser bezahlt wird.
Seit Januar 2018 gibt es das sogenannte Lohntransparenzgesetz. Es soll helfen, die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen zu verkleinern. Beschäftigte haben seitdem das Recht zu erfahren, wie Kollegen des jeweils anderen Geschlechts mit ähnlichen Tätigkeiten bezahlt werden.
Dass das dringend notwendig ist, zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit: Seit 2006 hat sich der Lohnunterschied von Männern und Frauen um nur zwei Prozentpunkte verringert.