Eurogruppe diskutiert über Hilfsgelder Im März könnte Zypern Gewissheit haben
Es geht um rund 17 Milliarden Euro, die Zypern nach eigenem Ermessen braucht, um nicht pleite zu gehen: Die Euro-Finanzminister haben über die Freigabe der Gelder beraten, aber noch keine Entscheidung getroffen. Im März soll die dann stehen - auch wenn Deutschland noch massive Bedenken hat.
Von Cai Rienäcker, SWR-Hörfunkstudio Brüssel
Die Vorbereitungen für ein Zypern-Hilfspaket laufen. Zunächst solle aber die dort am Sonntag beginnende Präsidentschaftswahl abgewartet werden, sagte der neue Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem. Im März könnte es nach Einschätzung des niederländischen Finanzministers eine Entscheidung über die Zypern-Hilfe geben.
Er erweckte den Eindruck, als ob es darüber inzwischen eine Einigung im Kreise der Euro-Finanzminister gäbe: "Ich glaube, wir alle stimmen zu, dass es eine Lösung für Zypern geben muss. Wir sollten die Zeit jetzt nutzen. Ich bin sicher, die deutsche Regierung ist damit einverstanden." Die Bundesregierung tritt bei den Hilfen für Zypern bislang kräftig auf die Bremse.
Berliner Bauchschmerzen
Der aktuellen zyprischen Regierung wird vorgeworfen, nicht genug gegen illegale Geldwäsche zu tun. Auch unter den Abgeordneten im Deutschen Bundestag gibt es viele, die bislang nicht bereit sind, ein solches Hilfsprogramm für die Steueroase Zypern zu finanzieren. Der Inselstaat im östlichen Mittelmeer benötigt nach eigenen Angaben 17 Milliarden Euro. Ein Großteil davon soll an die angeschlagenen Banken Zyperns fließen.
Unterschiedliche Meinungen gibt es unter den europäischen Finanzministern auch beim Umgang mit dem wieder erstarkten Euro. Frankreich befürchtet, dass die Produkte der Eurozone auf dem Weltmarkt zu teuer werden. Der französische Finanzminister Pierre Moscovici sagte dazu in Brüssel: "Ich habe auf diesem Thema bestanden. Wir brauchen eine gemeinsame Haltung, um im Rahmen der G20 für stabile Wechselkurse einzutreten."
Appell an China und Japan
Ende der Woche treffen sich in Moskau die Finanzminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Im Rahmen dieses G20-Treffens sollen vor allem Japan und China dazu aufgefordert werden, ihre Währungen nicht zu stark abzuwerten.
Der Euro selbst ist nach Meinung der deutschen Regierung nicht überbewertet. Das findet auch die österreichische Finanzministerin Maria Fekter: "Der Euro war schon einmal viel stärker und viel schwächer, also ist die Aufregung aus meiner Sicht für den Euro unberechtigt."