Euro-Rettungsschirm Brüderle sieht keine weiteren Länder in Not
Müssen nach Griechenland und Irland noch weitere Euro-Länder auf Milliardenhilfen zurückgreifen? Wirtschaftsminister Brüderle beantwortet diese Frage mit "nein". Er warnte vor Spekulationen über "Wackelkandidaten" - und nannte selbst in diesem Zusammenhang Spanien und Portugal.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erwartet nicht, dass nach Irland noch weitere Euro-Länder unter den Schutzschirm von EU und IWF flüchten. Er gehe davon aus, "dass wir unsere Hilfen auf Griechenland und Irland begrenzen können und keine weiteren Länder mehr in Not geraten", sagte der FDP-Politiker der "Bild am Sonntag".
Zugleich warnte er vor "Spekulationen über mögliche Wackelkandidaten". An den Finanzmärkten waren in den vergangenen Tagen auch Portugal und Spanien in den Fokus gerückt. Diese beiden Länder setzten "alles daran, um ihre Staatshaushalte in Ordnung zu bringen", sagte Brüderle.
Das Hilfspaket für Irland war am vergangenen Sonntag grundsätzlich beschlossen worden. Die Details sollen bis Anfang der kommenden Woche geklärt werden. Für das hoch verschuldete Griechenland war vor Bildung des Euro-Rettungsschirms ein eigener Fonds aufgelegt worden.
Brüderle weist Steuer-Forderungen an Irland zurück
Brüderle zeigte sich zuversichtlich, dass Irland seine Schuldenprobleme in den Griff bekommen wird. Das Sparpaket der irischen Regierung über 15 Milliarden Euro sei ambitioniert und stimme ihn sehr hoffnungsfroh, sagte der Minister. Nun werde es darauf ankommen, dass die Regierung in Dublin den Sparkurs auch umsetze und den kriselnden Bankensektor restrukturiere. Forderungen auch aus der deutschen Politik nach irischen Steuererhöhungen lehnte Brüderle ab: "Wir sollten den einzelnen Ländern Ziele für die Haushaltskonsolidierung setzen. Auf welchem Weg sie dahin kommen, sollte ihre souveräne Entscheidung bleiben."