Neues Programm soll Märkte beruhigen US-Notenbank kauft Kredite für 800 Milliarden Dollar
Die US-Notenbank will mit einem weiteren 800-Milliarden-Dollar-Paket eine der Ursachen der Finanzmarktkrise bekämpfen: Die Fed kündigte an, zurzeit fast unverkäufliche Immobilien- und Kosumentenkredite zu übernehmen, um den Banken wieder mehr Spielraum zu verschaffen.
Die US-Notenbank kämpft mit weiteren 800 Milliarden Dollar (rund 620 Milliarden Euro) gegen die Finanzmarktkrise. Wie die Fed in Washington mitteilte, übernimmt sie für insgesamt 600 Milliarden Dollar problematische Immobilienkredite und Hypotheken von Banken und Investoren. In einem ersten Schritt will sie von den quasi verstaatlichten Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac sowie von den Federal Home Loan Banken direkt Kreditverträge für 100 Milliarden Dollar übernehmen. Für 500 Milliarden Dollar will die Notenbank in den nächsten Monaten zudem jene in Wertpapieren zusammengefassten Bündel von mitunter zweifelhaften Hypotheken von Investoren zurückkaufen, die Auslöser der aktuellen Krise waren.
Mit dem 600-Milliarden-Paket will die Fed die Preise für Baukredite senken und die Verfügbarkeit von Hypothekendarlehen verbessern. Branchenexperten zeigten sich optimistisch, dass dieser Schritt den Immobilienmarkt merklich stützen wird. Weil es für die Hypotheken-Institute zuletzt schwierig war, ihre Schulden zu verkaufen, konnten sie wiederum den Banken nicht mehr so viele Hypotheken abkaufen. Dies hatte den US-Immobilienmarkt zusätzlich belastet, weil die Banken ihrerseits deswegen immer zurückhaltender bei der Hypothekenvergabe wurden.
200 Milliarden für Konsumkredite
Zur Stützung des Konsums legte die Fed zudem ein Paket im Volumen von 200 Milliarden Dollar auf. Hiermit soll der Markt für Studenten-, Auto-, und Kreditkartendarlehen belebt werden. Das Finanzministerium unterstützt dieses Vorhaben mit 20 Milliarden Dollar aus dem staatlichen Rettungspaket über insgesamt 700 Milliarden Dollar. Auch diese Kreditmärkte waren im Sog der Finanzkrise zuletzt weitgehend ausgetrocknet. Auch hier droht ein Domino-Effekt: Weil niemand die Forderungen kauft, fehlt den Banken das Geld, um weitere Kredite in diesen Bereichen zu vergeben.
Auch die Aktienmärkte reagierten positiv auf die Ankündigung der US-Notenbank.