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marktbericht

Kursrally an der Börse DAX-Rekordhoch Nummer 32 in diesem Jahr

Stand: 27.09.2024 09:19 Uhr

Die "Bullen" schwingen weiter das Zepter am Aktienmarkt. Der DAX kann seine gestern aufgestellte Bestmarke zum Wochenschluss nochmals verbessern. Die Serie von Rekordhochs im laufenden Börsenjahr reißt nicht ab.

Das erst gestern aufgestellte neue Rekordhoch im DAX ist heute schon wieder Geschichte. Nach dem überzeugenden Ausbruch über die 19.000-Punkte-Marke greifen die Anleger an der Frankfurter Börse bei Aktien weiter zu. In den ersten Handelsminuten zieht der DAX um 0,3 Prozent auf 19.287 Punkte an und markiert damit ein neues Rekordhoch - zum 32. Mal in diesem Jahr.

"Anleger, die auf eine Korrektur gesetzt haben, geraten zunehmend in Schieflage", erklärt Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Dazu gehörten sowohl Leerverkäufer, die konkret auf fallende Kurse setzen, als auch Anleger, die hoffen, noch einmal günstiger einzusteigen. "Beide Gruppen müssen nun in steigende Kurse hinein kaufen, um noch dabei zu sein und den fahrenden Zug nicht ganz zu verpassen."

Aus technischer Perspektive sendet der DAX mit der Markierung eines neuen Allzeithochs ein starkes Kaufsignal. Der Aufwärtstrend ist voll intakt. Kurzfristig mahnt zwar die "überkaufte" Marktsituation zur Vorsicht. Doch mittel- bis langfristig bleiben die Börsen-Ampeln auch mit Blick auf die lockere Geldpolitik dies- wie jenseits des Atlantiks auf Grün.

Unterstützung für den DAX kommt auch von der Wall Street. Dort war gestern die "KI-Fantasie" erneut aufgeblüht. Der Chiphersteller Micron sorgte mit überraschend starken Zahlen und einem optimistischen Ausblick für gute Stimmung.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent höher auf 42.175 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 18.190 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf einen Schlussrekord von 5.745 Stellen zu.

Heute Nachmittag steht in den USA eine Vielzahl von Konjunkturdaten auf der Agenda. Der wohl wichtigste darunter ist der PCE-Preisindex - das von der US-Notenbank Federal Reserve bevorzugte Inflationsmaß. Das dürfte kurz vor dem Wochenende noch einmal für Spannung an den Märkten sorgen.

Darüber hinaus stehen auch die US-Konsumausgaben im August im Fokus. Hier wird ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.

In der Hoffnung auf einen Wachstumsschub in China haben sich am Morgen weitere Anleger mit asiatischen Aktien eingedeckt. Der Nikkei-Index stieg um 2,1 Prozent auf 39.830 Punkte. Die Börse Shanghai gewann sogar 2,5 Prozent und steuerte mit einem Gesamtplus von mehr als zwölf Prozent auf den größten Wochengewinn seit 16 Jahren zu. Gleiches galt für den Hongkonger Hang Seng, der zeitweise um 4,1 Prozent zulegte.

Genährt wurde der Optimismus von den unlängst angekündigten massiven Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung. "Peking hat endlich die 'Bazooka' ausgepackt", sagte Volkswirt Ting Lu von der Investmentbank Nomura.

Die Feinunze Gold gibt 0,3 Prozent nach auf 2.666 Dollar. Tags zuvor hatte das gelbe Edelmetall bei 2.685 Dollar ein neues Rekordhoch markiert. Gold profitierte zuletzt klar von den sinkenden US-Zinsen und dem fallenden Dollar. Der Euro gibt leicht nach auf 1,1168 Dollar.

Die Commerzbank bleibt Gesprächsthema an der Börse. Der DAX-Konzern wird einem Insider zufolge am Freitagmorgen mit dem Management der an einer Übernahme interessierten Unicredit sprechen. Die Sitzung finde virtuell statt, sagte der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Die künftige Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hatte am gestern erklärt, sich mit dem Management der italienischen Bank treffen zu wollen.

Der Umbau des Industriekonzerns Thyssenkrupp könnte einem Medienbericht zufolge radikaler ausfallen als bislang geplant. "Die Zeichen stehen auf Zerschlagung", berichtet das Handelsblatt unter Verweis auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. ThyssenKrupp weist die Informationen laut der Zeitung zurück.

Der Scheinwerferspezialist Hella hat wegen der mauen Lage in der Autoindustrie seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Währungs- und portfoliobereinigt dürfte der Umsatz nun nur noch zwischen 7,9 und 8,1 Milliarden Euro landen. Auch die Prognose für die operative Marge schraubten die Westfalen nach unten.

Nach dem Autozulieferer ZF hat nun auch der fränkische Auto- und Industriezulieferer Schaeffler signifikante Stellenstreichungen ins Gespräch gebracht. Im Zuge der bevorstehenden Fusion mit dem Elektroantriebsspezialisten Vitesco könnten sich bestimmte Personalstellen erübrigen, sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der Wirtschaftswoche.

Ein Aktionär des Medienunternehmens des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat seine Beteiligung fast vollständig abgebaut. Die Investmentgesellschaft United Atlantic Ventures hat ihre 5,5-prozentige Beteiligung an Trump Media & Technology von über 7,5 Millionen Aktien auf 100 Aktien reduziert. United Atlantic Ventures war einer der drei größten Aktionäre des Unternehmens.