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marktbericht

ZEW-Index überzeugt DAX schafft es zurück ins Plus

Stand: 17.12.2024 12:37 Uhr

Die Konjunkturdaten des Tages fallen gemischt aus. Während der ifo-Index weiter sinkt, macht ein unerwartet starker ZEW-Index den Investoren Mut. Der DAX dreht gegen Mittag in die Gewinnzone.

Gegen Mittag notiert der DAX 0,2 Prozent fester auf 20.344 Punkten. Gestern hatte er noch 0,4 Prozent tiefer auf 20.313 Zählern geschlossen. "Unter saisonalen Gesichtspunkten beginnt jetzt nochmals eine gute Phase", stellen die charttechnisch argumentierenden Fachleute von HSBC fest. So sorge die Weihnachtsrally ab fünf Handelstagen vor dem Fest für Rückenwind, welcher regelmäßig bis in das neue Jahr anhalte. "Vor diesem Hintergrund muss das 42. Rekordhoch in diesem Jahr noch nicht das Ende der Fahnenstange markieren", heißt es in ihrem Tageskommentar.

Für die Investoren dreht sich in dieser Woche vieles um die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Bei der Zinsentscheidung der Fed rechnen die Märkte mit einer 96-prozentigen Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen um 25 Basispunkte auf eine neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent gesenkt werden.

Zwar gelte eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik am Mittwoch als sicher, sagt Charu Chanana, Chef-Anlagestrategin der Saxo Bank. Investoren würden aber auf Anzeichen für eine "falkenhafte Zinssenkung" achten. "Das bedeutet, dass die Fed zwar ihre Politik lockert, aber hinsichtlich des Tempos künftiger Senkungen Vorsicht signalisieren könnte."

Das Blackrock Investment Institute ist der Ansicht, dass aufgrund der hartnäckigen Inflation die Leitzinsen deutlich über dem Niveau von vor der Pandemie bleiben werden, heißt es in einem Marktkommentar.

Update Wirtschaft vom 17.12.2024

Anne-Catherine Beck, HR, Update Wirtschaft, 17.12.2024 09:00 Uhr

Mit dem ifo- und dem ZEW-Index wurden am Vormittag die zwei wohl zentralen Wirtschaftsbarometer für Deutschland veröffentlicht. Das ifo-Geschäftsklima fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, hingegen hellten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen überraschend auf.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentiert dies wie folgt: "Während der ifo-Geschäftsklimaindex die Hoffnungen auf eine baldige konjunkturelle Trendwende im kommenden Jahr begrub, senden die ZEW-Konjunkturerwartungen noch ein Fünkchen Hoffnung."

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Investitionen des japanischen Technologiekonzerns Softbank in Höhe von 100 Milliarden Dollar in Projekte in den Vereinigten Staaten angekündigt. Mit diesem Investment sollten 100.000 Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden, sagte Softbank-Chef Masayoshi Son bei einem gemeinsamen Auftritt mit Trump.

Das Geld soll in den kommenden vier Jahren fließen. Diese "historische Investition" sei eine Demonstration des Vertrauens in Amerikas Zukunft, sagte Trump. Sie werde dazu beitragen, dass "Künstliche Intelligenz, neue Technologien und andere Industrien von morgen" aufgebaut würden.

Die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera hat im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) operativ weniger verdient und kalkuliert für den Aufbau der Geschäfte auch im neuen Jahr Einbußen ein. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe das Unternehmen einen Verlust von 14 Millionen Euro eingefahren nach einem Gewinn von 25 Millionen Euro vor Jahresfrist. Im neuen Geschäftsjahr reiche die Prognose von minus 30 Millionen bis plus fünf Millionen Euro.

Nestlé Waters muss laut Medienberichten wegen Gesundheitsrisiken die Einstellung seiner Produktion von Perrier-Mineralwasser in Südfrankreich in Betracht ziehen. Dies soll in einem vertraulichen Bericht der regionalen Gesundheitsbehörde stehen, über den französische Medien berichteten.

Grund dafür sei die Qualität der Wasserentnahmen, die regelmäßig beeinträchtigt gewesen seien. Nestlé werde nahegelegt "strategisch eine andere mögliche Verwendung der derzeitigen Mineralwasserentnahmen für Lebensmittel in Betracht zu ziehen", zitiert die Zeitung "Le Monde" aus dem Bericht.