Blick auf den Börsensaal in Frankfurt
marktbericht

Kursplus an der Börse DAX startet mit Rekord

Stand: 03.09.2024 09:26 Uhr

Verschnaufpause war gestern - heute startet der DAX gleich mit einem neuen Rekordhoch in den Handelstag. Die 19.000 Punkte sind greifbar nah, nur noch wenig fehlt für die nächste runde Marke.

Der DAX startet gleich mit dem nächsten Rekord und legt 0,3 Prozent auf 18.985 Punkte zu. Nach dem Rekordlauf im August hatten die Anleger an den europäischen Aktienmärkten gestern eine Pause eingelegt. Verluste von bis zu 0,7 Prozent machte der DAX im Handelsverlauf aber wieder wett und ging fast unverändert mit 18.931 Punkten aus dem Handel.

Ist die Verschnaufpause mit dem neuen Rekord also schon beendet? Zunächst könnte es durchaus weiter vorwärts gehen. "Der Weg des geringsten Widerstandes sollte wahrscheinlich aber erst einmal weiter aufwärts gehen, so dass auch der DAX eine gute Chance hat, die nächste Schallmauer von 19.000 Punkten zu durchbrechen", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. Im Falle eines Rücksetzers sehen die Marktbeobachter der Helaba Haltezonen um 18.780 und 18.650 Punkten.

Heute warten die Investoren auf wichtige US-Konjunkturdaten, insbesondere den ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. Wichtiger wird aber der am Freitag anstehende monatliche US-Arbeitsmarktbericht. "Das übergeordnete Thema am Markt bleibt der Ausblick auf die Geldpolitik in Japan und den USA", sagte Maki Sawada vom Finanzdienstleister Nomura Securities. "Je nachdem, wie der Arbeitsmarktbericht ausfällt, kann der Markt stark schwanken."

Update Wirtschaft vom 03.09.2024

Bettina Seidl, HR, Update Wirtschaft, 03.09.2024 09:00 Uhr

Dem Markt stehe der "wichtigste Arbeitsmarktbericht des Jahres" bevor, meint auch Stephen Innes von SPI Asset Management. Die Marktteilnehmer setzten auf eine Bestätigung ihrer enormen Zinssenkungserwartungen durch die US-Notenbank noch bis Jahresende. Jede noch so kleine Enttäuschung könne da massive Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben, so der Experte.

Insofern ist ein schwächelnder Arbeitsmarkt das, was sich die Investoren erhoffen: "Eine massive Eintrübung der Arbeitsmarktlage, die wir nicht erwarten, könnte das Zins-Pendel noch in Richtung 50 Basispunkte treiben", heißt es von der Helaba.

Auf Vorgaben aus den USA müssen die Anleger heute verzichten, weil wegen eines Feiertages an der Wall Street gestern nicht gehandelt wurde. In Tokio gingen die anfänglichen Kursgewinne verloren, während der Yen zulegte. Der japanische Nikkei 225 ging nahezu unverändert bei 38.686 Punkten aus dem Handel, während der S&P/ASX 200 in Sydney um 0,1 Prozent auf 8.103 Zähler fiel.

In China konnte sich der CSI 300 mit 3.274 Punkten im Plus behaupten nach seinen deutlichen Vortagsverlusten. Der Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien bewegte sich zuletzt 0,3 Prozent vorwärts. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong dagegen fiel und zeigte dabei am meisten Bewegung. Er verlor zuletzt 0,4 Prozent auf 17.624 Punkte.

Die Situation bei Europas größtem Autobauer Volkswagen spitzt sich zu. Im Rahmen seines Sparprogramms schließt die Kernmarke VW jetzt auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger aus, wie das Unternehmen mitteilte. Die mit dem Betriebsrat geschlossene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung werde aufgekündigt. Diese hatte betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausgeschlossen. Arbeitnehmervertreter und Gewerkschaft zeigten sich entsetzt.

Kundinnen und Kunden des Lieferdienstes Lieferando können in 40 deutschen Städten ab sofort auch Lebensmittel bei Rewe bestellen. Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro, für größere Warenkörbe ab 69 Euro wird keine Liefergebühr berechnet, wie beide Unternehmen mitteilten. Ansonsten beträgt die Gebühr mindestens 1,99 Euro und variiert nach Distanz. Die Lieferung soll innerhalb von 45 Minuten nach der Bestellung erfolgen.

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich für den Verbleib des Stahlunternehmens US Steel in amerikanischer Hand ausgesprochen. "US Steel ist ein historisches amerikanisches Unternehmen, und es ist von entscheidender Bedeutung für unsere Nation, starke amerikanische Stahlunternehmen zu erhalten", sagte Harris. Der Stahlkocher hatte einer Übernahme durch den japanischen Konzern Nippon Steel für 14,9 Milliarden Dollar im Dezember zugestimmt.

Trotz des Tods von Mike Lynch beim Untergang seiner Segeljacht hält Hewlett Packard Enterprise (HPE) an einer Schadenersatzforderung in Milliardenhöhe gegen den britischen Tech-Unternehmer fest. "HPE beabsichtigt, das Verfahren bis zum Abschluss durchzuziehen", teilte das US-Unternehmen mit. Haftbar wäre vermutlich Lynchs Witwe Angela Bacares, die das Schiffsunglück vor Sizilien überlebt hatte, hieß es in London.

HPE beruft sich darauf, dass es 2022 vor einem britischen Gericht eine Zivilklage gegen Lynch und seinen früheren Finanzchef gewonnen hat. Das Unternehmen verlangt vier Milliarden US-Dollar (3,62 Milliarden Euro) Entschädigung.