Händler an der Frankfurter Börse.
marktbericht

Leichte Kursgewinne erwartet DAX dürfte freundlich in den Oktober starten

Stand: 01.10.2024 07:36 Uhr

Nach dem schwachen Wochenauftakt dürfte der DAX heute zum Handelsstart wieder zulegen. Die Hoffnung auf weitere US-Zinssenkungen bleibt der Treibstoff für Kursgewinne.     

Nach dem ungewohnt starken September zeichnet sich ein freundlicher Auftakt in den Oktober ab. Der Broker IG taxierte den DAX vor dem Handelsauftakt 0,3 Prozent höher auf 19.393 Punkte. Damit bleibt der Index nahe der Rekordmarke von knapp 19.492 Punkten. Gestern hatte der DAX nach seiner jüngsten Rekordjagd unter Gewinnmitnahmen gelitten. Der deutsche Aktienleitindex schloss 0,8 Prozent tiefer bei 19.324 Punkten.

Der Aufwärtstrend sei intakt, der gestrige Rücksetzer müsse unter technischen Gesichtspunkten als Korrektur gewertet werden, heißt es von den Analysten der Helaba. In Frankfurt sei Konsolidierung angesagt, sagte auch Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Marktes. "Alles in allem aber kein Grund, sich Sorgen zu machen, denn ein Rücklauf nach einem solchen Ausbruch nach oben ist völlig normal“, lautet die Einschätzung des Marktbeobachters.

Aus den USA gab es gestern Neuigkeiten über die künftige Geldpolitik der Federal Reserve. Notenbankchef Jerome Powell rechnet in diesem Jahr noch mit zwei weiteren Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte. "Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, wird sich die Zinspolitik mit der Zeit in Richtung einer neutraleren Haltung bewegen", sagte er. Die Fed folge jedoch keinem festgelegten Kurs. "Wir werden unsere Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen." Einige Marktteilnehmer zeigten sich enttäuscht, weil sie mit einer aggressiveren Zinssenkungsphase gerechnet hatten.

Wie es geldpolitisch weitergeht, hängt an aktuellen US-Konjunkturdaten. "Vor diesem Hintergrund ist das Hauptaugenmerk heute wohl auf den ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes in den USA zu lenken", schreibt die Helaba in ihrem Tageskommentar. Eine leichte Stimmungsverbesserung scheine möglich, einen Anstieg über die Expansionsschwelle von 50 Punkten erwartet sie nicht.

"Dieses Ergebnis stünde der Zinssenkungsspekulation wohl nicht grundsätzlich entgegen, Gründe für eine erneute Forcierung sollte es aber vermutlich auch nicht geben", so das Fazit der Experten.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones blieb gestern faktisch unverändert bei 42.330 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,4 Prozent auf 18.189 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte ebenfalls 0,4 Prozent auf 5.762 Stellen zu.

Im September verzeichneten alle drei Indizes deutliche Gewinne. Der S&P 500 stieg um zwei Prozent, während die Nasdaq ein Plus von 2,7 Prozent verzeichnete und der Dow Jones um 1,9 Prozent zulegte. Auch auf Quartalssicht ging es bergauf: Der S&P 500 gewann seit Juli 5,5 Prozent hinzu, die Nasdaq 2,6 Prozent und der Dow Jones gar 8,2 Prozent.

Die asiatischen Aktienmärkte legen heute eine Verschnaufpause ein. Die Anleger zeigten sich zurückhaltend, nachdem jüngste Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell Hoffnungen auf baldige deutliche Zinssenkungen gedämpft hatten. Auch die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten trugen zur Zurückhaltung bei.

Während die Börsen auf dem chinesischen Festland für den Rest der Woche geschlossen bleiben, stieg in Tokio der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 1,5 Prozent auf 38.476 Punkte und der breiter gefasste Topix um 1,2 Prozent auf 2.678 Zähler.

Die lang erwartete Übernahme des Kunststoffkonzerns Covestro durch das staatliche Ölunternehmen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten dürfte laut "WSJ" in der laufenden Woche bekanntgegeben werden. Der Kauf bewerte den deutschen Konzern mit etwa 11,7 Milliarden Euro. Spekulationen über einen Kauf waren vor mehr als einem Jahr aufgekommen. Im September 2023 hatte Covestro dann mitgeteilt, mit Adnoc zu sprechen. Im Raum steht dabei ein Preis von 62 Euro je Aktie.

Die Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile US muss erneut eine Millionenstrafe wegen Datenschutz-Problemen in den USA zahlen. Es geht um mehrere Online-Attacken aus den Jahren 2021, 2022 und 2023, bei denen Informationen von Millionen Kunden erbeutet wurden. T-Mobile US muss nach einer Vereinbarung mit der Aufsichtsbehörde FCC 15,75 Millionen Dollar Strafe zahlen und den gleichen Betrag in die Verbesserung der IT-Sicherheit investieren.