Goldman Sachs meldet ersten Milliardenverlust Willkommen bei den Verlierern
Zum ersten Mal seit ihrem Börsengang hat die US-Großbank Goldman Sachs einen Verlust verbucht. Nachdem sie im Gegensatz zu vielen anderen Banken trotz Finanzmarktkrise lange Zeit Gewinne verbuchte, meldete sie für das vierte Quartal ein Minus von 2,1 Milliarden Dollar.
Die frühere US-Investmentbank Goldman Sachs ist zum ersten Mal seit ihrem Börsengang 1999 in die roten Zahlen gerutscht. Das Institut, das bislang besser als viele andere US-Großbanken die Folgen der Finanzmarktkrise verkraftet hatte, meldete für das vierte Quartal einen Verlust von rund 2,1 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch einen Rekordgewinn von 3,2 Milliarden Dollar verbucht.
Die schwierige Refinanzierung an den Finanzmärkten infolge der Pleite des US-Finanzkonzerns Lehman Brothers hatte Goldman Sachs im September zu einem Kurswechsel veranlasst. Um einen besseren Zugang zu lidquiden Mitteln zu erhalten wandelte sich Goldman Sachs von einer reinen Investmentbank zu einer Geschäftsbank. Die erleichterte den Zugang zu Krediten der US-Notenbank, hatte aber auch stärkere Kontrollen zur Folge.
Goldman Sachs baut derzeit rund zehn Prozent der Stellen ab. Die Vergütungen der noch etwa 30.000 Beschäftigten wurden drastisch gekürzt. Die Spitzenmanager hatten angesichts der Folgen der Finanzmarktkrise bereits freiwillig auf die bisher üblichen Millionen-Prämien verzichtet. Die sieben Top-Manager des Konzerns erhielten lediglich ihr Grundgehalt von 600.000 Dollar, hatte ein Sprecher erklärt. 2007 hatte allein Bank-Chef Llyod Blankfein Prämien und Aktien im Gesamtwert von 68,5 Millionen Dollar erhalten. In diesem Jahr verlor die Aktie von Goldman Sachs jedoch bereits rund 70 Prozent an Wert. Nach der Meldung des Quartalsverlust stieg der Kurs jedoch deutlich, da Anleger mit einem noch höheren Minus gerechnet hatten.