Griechen halten Steuern zurück Athen verfehlt Haushaltsziel deutlich
Ohne Einigung mit seinen Geldgebern droht Griechenland erneut die Staatspleite. Zu Jahresbeginn verfehlte Athen seine Haushaltsziele klar. Schuld sind Steuerzahler: Sie hatten Abgaben wohl in Erwartung des Regierungswechsels zurückgehalten.
Die schlechte Zahlungsmoral der Steuerzahler hat zu Jahresbeginn ein Milliardenloch in die griechische Staatskasse gerissen. Mit 3,49 Milliarden Euro blieben die Steuereinnahmen im Januar rund eine Milliarde hinter den Vorgaben der Regierung zurück, wie das Finanzministeriums mitteilte.
Offenbar hatten viele Griechen in Erwartung des Siegs des Linksbündnisses Syriza bei der Parlamentswahl am 25. Januar Steuerzahlungen zurückgehalten. Insbesondere die ungeliebte Immobiliensteuer ist vielen Einwohnern ein Dorn im Auge. Die neue Regierung in Athen will sie durch eine Abgabe auf Luxuswohnungen und Villen ersetzen. Die noch unter der Vorgänger-Regierung beschlossene alte Steuer wird jedoch vorerst noch eingezogen.
Einigung bis Ende des Monats nötig
Mit den Einnahmeausfällen wird die Finanzlage der klammen Regierung noch prekärer. Sie muss sich bis Ende des Monats mit den internationalen Geldgebern über die Modalitäten weiterer Rettungshilfen einigen, ansonsten droht dem seit Jahren von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) über Wasser gehaltenen Land die Staatspleite.