Nach Kritik an europäischer Bankenaufsicht Banken-Stresstest jetzt ohne Hessische Landesbank
Heute werden die Ergebnisse des jüngsten Banken-Stresstests bekanntgegeben. Doch schon vorab ist ein Streit über die Kriterien entbrannt. Die Hessische Landesbank wirft der europäischen Bankenaufsicht vor, die Vorgaben in letzter Minute geändert zu haben. Nun findet der Test ohne die Helaba statt.
Der große europäische Banken-Stresstest findet nach einem Streit mit dem Organisator ohne die Hessische Landesbank statt. Die Helaba habe sich selbst aus dem Test ausgeschlossen, sagte eine Sprecherin der europäischen Bankenaufsicht EBA in London. Die Bank hatte der Behörde untersagt, ihre Zahlen am Freitag zu veröffentlichen, wenn diese eine Stille Einlage des Landes Hessen von 1,92 Milliarden Euro nicht berücksichtigten. Ohne diesen Kapitalbestandteil, der etwa die Hälfte ihres Kernkapitals ausmacht, würde die Helaba in dem Test durchfallen, an dem 91 Banken teilgenommen hatten.
Die Aufsicht werde keine Zahlen veröffentlichen, die nicht im Einklang mit den Stresstest-Kriterien stünden, sagte die EBA-Sprecherin. Nur Beschlüsse zur Aufnahme von reinem Eigenkapital bis zum Stichtag 30. April könnten berücksichtigt werden. "Diese Kriterien sind vom EBA-Aufsichtsrat bestätigt worden und nicht in letzter Minute geändert worden", sagte die Sprecherin.
Die Helaba wirft der Aufsicht vor, sie habe ihr zunächst signalisiert, die strittige Einlage im Stresstest anerkennen zu wollen. Letztlich habe sie deren kurzfristige Ablehnung damit begründet, dass die Zeit zur Prüfung der Verträge nicht ausgereicht habe. Die Landesbank Hessen-Thüringen will ihr Zahlenwerk nun parallel zum Stresstest selbst bekanntgeben - nach ihren Maßstäben.