Trotz erneuter Verluste Hypo Real Estate will wieder private Bank werden
Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate hat 2010 einen Verlust von 859 Millionen Euro gemacht und rechnet auch für das laufende Jahr mit roten Zahlen. Trotzdem sieht sich das Unternehmen nach einem Konzernumbau für die Reprivatisierung gerüstet. Forderungen nach einer Abwicklung weist die Bank zurück.
Der mit über 100 Milliarden Euro gestützte Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) hat im vergangenen Jahr weiterhin deutliche Verlust gemacht. Vor Steuern habe der Konzern ein Minus von 859 Millionen Euro erzielt, teilte die HRE mit. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Verluste damit aber deutlich geschrumpft. 2009 waren die Münchner den Angaben zufolge noch mit 2,22 Milliarden Euro in den roten Zahlen.
Auch im laufenden Jahr wird die HRE eigenen Angaben zufolge womöglich weiter rote Zahlen schreiben: Die EU-Kommission prüft derzeit, ob die staatliche Stützung der HRE den Wettbewerb verzerrt hat. Je nach Ergebnis könnte es eine Zahlungsauflage von bis zu 1,59 Milliarden Euro geben.
Bank will Kerngeschäft reprivatisieren
Das Institut hofft trotzdem auf einen Verkauf ihres Kerngeschäfts unter dem Namen Deutsche Pfandbriefbank, sagte HRE-Chefin Manuela Better. Dieser Schritt sei für den Bund eine "wertmaximierende Option" für den Ausstieg. "Der Umbau des Konzerns ist weitestgehend abgeschlossen. Der Konzern verfügt nun über eine klare Struktur", so Better weiter.
Better wehrte sich gegen Forderungen nach einer Auflösung der HRE. Diese sei nicht realistisch und für den Bund auch nicht die Option, die bei einem Verkauf in einigen Jahren am meisten Wert bringe.
Staatliche Hilfen zurückgezahlt
Am Mittwoch hatte die HRE bereits mitgeteilt, all ihre staatlichen Garantien zurückgezahlt zu haben. Demnach gab der Immobilienfinanzierer die letzten 15 Millionen Euro in dieser Woche zurück. Nach Ausbruch der Finanzkrise war die tief in die Verlustzone gerutscht HRE im Jahr 2009 verstaatlicht worden, um einen Zusammenbruch des Bankensystems zu verhindern. Mithilfe von mehr als 100 Milliarden Euro von Staat und Bankenbranche wurde sie damals vor dem Aus bewahrt.