Wegen Liquiditätsproblemen Zwei deutsche Immobilienfonds stoppen Auszahlungen
Angesichts der Finanzmarktkrise ziehen immer mehr Anleger ihr Geld aus offenen Immobilienfonds ab. Die beiden Anbieter AXA und TMW mussten jeweils einen Fonds schließen. Anleger kommen nun für mindestens drei Monate nicht an ihr Geld.
Immer mehr Immobilienfonds geraten in Schieflage, weil Anleger ihr investiertes Geld abziehen möchten. Die Fondsgesellschaften AXA Investment Managers und TMW Pramerica schlossen jeweils einen ihrer offenen Immobilienfonds.
Investoren, die ihr Geld bei "AXA Immoselect" angelegt haben, müssen nun mindestens drei Monate auf eine Auszahlung warten. Das bedeutet, dass sie derzeit keine Fondsanteile zurückgeben und das Geld auf andere Weise anlegen können. Der Grund für den Schritt: Dachfonds und Vermögensverwalter haben innerhalb von vier Wochen rund 420 Millionen Euro abgezogen. Damit reiche die Liquidität des Fonds nicht mehr aus, um weitere Anteilsverkäufer auszuzahlen, teilte die Gesellschaft mit. Der Fonds hat ein Gesamtvolumen von rund 3,6 Milliarden Euro.
Anleger hatten zu viel Geld abgezogen
Auch die Gesellschaft TMW Pramerica Property Investment erklärte, sie werde ihren "TMW Immobilien Weltfonds" für drei Monate schließen. Anleger hätten vermehrt Anteile verkauft und ohne eine Schließung wäre die gesetzliche Mindestliquidität von fünf Prozent unterschritten worden.
Bereits Anfang der Woche hatte die Fondsgesellschaft KanAm ihren "KanAm US-grundinvest Fonds" geschlossen. Nun sei auch der "KanAm grundinvest Fonds " für drei Monate geschlossen worden.
"Kein allgemeiner Trend"
Offene Immobilienfonds kaufen meist große Büro-, Einzelhandels- oder Firmenimmobilien und wollen den Investoren eine im Vergleich zu Aktien deutlich sicherere Anlagemöglichkeit bieten. Denn in der Regel bleiben die Einnahmen aus der Vermietung der Immobilien sowie ihr Verkaufswert relativ konstant. Dem Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) zufolge lässt sich aus den Aussetzungen kein allgemeiner Trend ableiten. AXA und TMW verwiesen zudem darauf, dass das Sondervermögen der Fonds unangetastet bleibe und den Anlegern gehöre.