Irland kann Rettungsschirm verlassen Grünes Licht für die "grüne Insel"
Irland ist das erste Land, das den Euro-Rettungsprogramm wieder verlässt. Nach Auffassung der Geldgeber von EU und IWF hat der EU-Staat alle nötigen Auflagen erfüllt - und kann sich von Mitte Dezember an wieder selbst finanzieren.
Die internationalen Geldgeber haben Irland grünes Licht für den Ausstieg aus dem Hilfsprogramm gegeben. Europäische Union und Internationaler Währungsfonds bescheinigten der Regierung in Dublin, alle im Zusammenhang mit dem 85 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm vereinbarten Auflagen erfüllt zu haben.
Damit ist Irland das erste Land, das den Euro-Rettungsschirm wieder verlässt. "Dies ist ein bedeutsamer Tag, von dem viele dachten und einige fürchteten, dass er niemals erreicht wird", sagte der irische Finanzminister Michael Noonan. Ab dem 15. Dezember will sich das Land wieder selbst finanzieren.
Absturz nach dem Boom
Seit Mitte der 90er-Jahre hatte Irland ein Jahrzehnt lang zweistellige Wirtschaftswachstumsraten. Die weltweite Finanzkrise von 2008 stürzte das EU-Mitglied aber in Finanznöte. Die stetig wachsenden Schulden der Banken waren nach dem Platzen der Immobilienblase nicht länger tragbar. Irland musste daraufhin im November 2010 als zweiter Euro-Staat nach Griechenland Hilfen in Anspruch nehmen. Die Maßnahmen von EU und IWF betrugen 85 Milliarden Euro. Im Gegenzug musste sich das Land zu strikten Sparmaßnahmen verpflichten.
Irlands Regierungschef Enda Kenny hatte bereits Mitte Oktober angekündigt, sein Land wolle nach Auslaufen des internationalen Hilfsprogramms am Jahresende den Euro-Rettungsschirm verlassen. Im zweiten Quartal beendete Irland seine Rezession mit einem leichten Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent.