Irland und Spanien verlassen Rettungsschirm "Wir sind auf dem richtigen Weg"
Neben Irland will auch Spanien bald auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds verzichten. Die EU-Finanzminister sehen das als wichtigen Schritt im Kampf gegen die Schuldenkrise. Aus Griechenland gibt es jedoch wieder schlechte Nachrichten.
Die Finanzminister feiern einen Etappensieg im Kampf gegen die Schuldenkrise: Erstmals kann Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem den erfolgreichen Abschluss von Rettungsprogrammen bekannt geben. Irland und Spanien verlassen im Dezember den Rettungsschirm.
"Ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Denn als wir das Krisenmanagement in der Eurozone in Gang setzen mussten, da betraten wir ein völlig unbekanntes Gelände, alles musste erarbeitet werden, Und jetzt haben wir zwei gute, erfolgreiche Erfahrungen gemacht, und das ist wichtig."
Wir sind also auf dem richtigen Weg, so die Schlussfolgerung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble: "Unsere Politik der Stabilisierung und Verteidigung der europäischen Währung ist erfolgreich und richtig. Umso mehr, da sowohl Irland als auch Spanien das Rettungsprogramm ohne jede Art von Sicherheitsnetz verlassen."
Spaniens Banken stabilisiert
"Das ist ein sauberer Ausstieg", so der spanische Ressortchef Luis de Guindos. Sein Land erhielt in den vergangenen anderthalb Jahren über 40 Milliarden Euro an Hilfskrediten. Die Mittel flossen in den angeschlagenen Bankensektor - mit Erfolg, bilanziert EU-Währungskommissar Olli Rehn: "Der Bankensektor ist jetzt viel stabiler als Mitte 2011, zu Beginn des Programms."
Viel Lob gab es auch für die Iren, denen die Europartner und der Internationale Währungsfonds mit fast 70 Milliarden Euro unter die Arme griffen. Das Land kann finanziell wieder auf eigenen Füßen stehen, die Wirtschaft wächst wieder und die Arbeitslosigkeit sinkt - der wohl verdiente Lohn für die konsequente Umsetzung aller im Anpassungsprogramm vorgesehenen Reformschritte.
Kein Fortschritt in Griechenland
"Das beweist, diese Programme funktionieren, wenn sie wirklich umgesetzt werden", sagt Rehn. Und das sei auch ein starkes Zeichen für die anderen Länder unter dem Rettungsschirm - und hat dabei wohl vor allem Griechenland im Sinn. Denn dort geht seit Monaten mal wieder gar nichts voran.
An die Auszahlung der nächsten Kreditrate sei da nicht zu denken, sagt Eurogruppenchef Dijsselbloem: "Und darüber bin ich besorgt. Die griechische Seite muss dringend mehr Engagement an den Tag legen, also die zugesagten Wirtschaftsreformen endlich umsetzen, die Privatisierung vorantreiben und die Haushaltslöcher schließen."