Grundsatzeinigung über Mieten Karstadt nimmt offenbar entscheidende Hürde
Der insolvente Warenhauskonzern Karstadt ist offenbar gerettet. Der Investor Berggruen erzielte eine Grundsatzeinigung mit den Vermietern der Warenhäuser über geringere Mieten. Dies war von Berggruen als Bedingung für eine Übernahme genannt worden. Andernfalls hätte eine Zerschlagung des Unternehmens gedroht.
Die 25.000 Karstadt-Beschäftigten können aufatmen: Der Investor Nicolas Berggruen, der die insolvente Warenhauskette übernehmen will, hat sich offenbar mit den Gläubigern des Immobilienfonds Highstreet auf Mietnachlässe für die Kaufhäuser geeinigt. Berggruen sagte: "Alle, die ja sagen mussten, haben ja gesagt." Ein Highstreet-Sprecher bestätigte die Grundsatzeinigung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte aber, dass noch nicht alle erforderlichen Unterschriften vorlägen.
Auch Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg zeigte sich zurückhaltend optimistisch: "Es ist zum größten Teil wohl erledigt, aber noch nicht vollständig", sagte er in Berlin. Denn alle Highstreet-Geldgeber müssen die Einigung schriftlich absegnen.
Eine Einigung über geringere Mieten war Bedingung für den Einstieg des US-Milliardärs Berggruen. Damit ist der Weg für die am Freitag erwartete Genehmigung des Insolvenzplans durch das Essener Amtsgericht frei - mehr als ein Jahr nach der Pleite des Unternehmens. Die drohende Zerschlagung des über 100 Jahre alten Traditionskonzerns dürfte damit abgewendet sein.
Liquidationsszenario in der Schublade
Ohne eine Einigung hätte Karstadt das endgültige Aus gedroht. Insolvenzverwalter Görg hatte bereits vorsorglich eine Sitzung des Gläubigerausschusses einberufen, um kurzfristig das Ende des Traditionskonzerns zu besiegeln. Ein Liquidationsszenario war ebenfalls vorbereitet, wonach die Sport- und Premiumhäuser bis Jahresende verkauft und alle anderen Filialen bis Ende Februar 2011 geräumt werden sollten.