Energiekrise Gaspreis auf tiefstem Stand seit fast zwei Jahren
Erdgas ist so günstig wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Statt des befürchteten Mangels scheint es nun eine Überversorgung zu geben. Dafür sprechen auch die hohen Füllstände der deutschen Gasspeicher.
Der Preis für europäisches Erdgas hat den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht. Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat wurde heute an der Börse in Amsterdam bei 25,80 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. So günstig war Erdgas zuletzt im Juni 2021.
Im vergangenen Sommer waren die Preise für Erdgas an der wichtigsten Börse für Europa in die Höhe geschossen, in der Spitze wurde ein Rekordpreis von mehr als 300 Euro je MWh gezahlt. Damals hatte besonders der Stopp russischer Gaslieferungen Ängste vor einer Energiekrise geschürt.
Überversorgung statt Mangel
Nun scheint das Gegenteil der Fall: Experten erklärten die aktuellen Tiefpreise unter anderem mit einer Überversorgung und wollten einen weiteren Preisrückgang nicht ausschließen. Bereits seit Ende vergangenen Jahres geht der Preis für europäisches Erdgas kontinuierlich zurück.
Während die Gaspreise fallen, werden die Gasspeicher in Deutschland weiter gefüllt. Nach jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am Dienstag 72,76 Prozent. Die Gasreserven sind seit Wochen nahezu ununterbrochen gestiegen, auch weil die Importe für Flüssiggas zuletzt erneut gestiegen sind.