Teuerung in EU-Staaten Mehr als 14 Prozent Inflation in Tschechien
Die Inflationsrate liegt in manchen europäischen Ländern inzwischen bei über zehn Prozent. Stark steigende Preise für Kraftstoff, Erdgas aber auch Lebensmittel belasten die Verbraucher.
Massiv steigende Preise vor allem für Energie und Lebensmittel führen in einzelnen EU-Staaten inzwischen zu zweistelligen Teuerungsraten. Aktuelle Inflationsdaten aus mehreren Ländern zeigen keinerlei Abschwächung des Preisauftriebs. In Tschechien schossen die Verbraucherpreise im April im Jahresvergleich um 14,2 Prozent nach oben, wie die Statstikbehörde CSU heute mitteilte.
Für Strom mussten die Tschechen rund 30 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Bei Erdgas lag der Preissprung sogar bei 44 Prozent. Im Lebensmittel-Handel verteuerten sich Milch (plus 30 Prozent) und Fleischprodukte (plus elf Prozent) am stärksten.
Um gegen die Inflation anzukämpfen, hatte die tschechische Nationalbank ihren Kurs zuletzt weiter verschärft und ihren Leitzins auf 5,75 Prozent erhöht. Tschechien ist nicht Mitglied der Euro-Zone und hat mit der Krone eine eigene Währung.
Griechenland und Niederlande an der Zehn-Prozent-Marke
Auch in Griechenland hat die Inflationsrate im April den Wert von zehn Prozent übersprungen. Die Verbraucherpreise kletterten hier laut der Statistikbehörde Elstat um 10,2 Prozent, den höchsten Stand seit 1995. In den Niederlanden erreichte die Teuerung 9,6 Prozent. Nach Angaben des Statistikamts CBS spielen auch hier höhere Preise für Lebensmittel wie Fleisch, Gemüse, Kaffee, Bier oder Tee eine größere Rolle - neben den Energiekosten.
Damit liegt die Teuerung in Griechenland und den Niederlanden auch ein gutes Stück über dem Durchschnitt im Euroraum. Nach vorläufigen Daten von Eurostat ist in den Ländern mit der Gemeinschaftswährung im April von insgesamt 7,5 Prozent Teuerung auszugehen. Das Statistische Bundesamt erwartet für Deutschland mit 7,4 Prozent Inflation einen ähnlichen Wert.
Dänemark unter dem Durchschnitt
Eine leicht unterdurchschnittliche Teuerung hat in Europa derzeit Dänemark. Hier legten die Verbraucherpreise im April binnen Jahresfrist um 6,7 Prozent zu - was dennoch der höchste Wert seit 1984 war. Grund sind auch hier vor allem die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine. "Bei Waren sind die Preiserhöhungen für Strom, Lebensmittel, Kraftstoff und Gas im April 2022 sehr deutlich", so das dänische Statistikamt.