Tarifrunde 2021 Der Kampf um den Tarifvertrag
Die Konjunktur in Deutschland erholt sich 2021 nach dem Einbruch infolge der Pandemie. Die Gewerkschaften fordern nun teils deutliche Lohnerhöhungen. Ihre Ziele und die Tarifabschlüsse 2021 im Überblick.
Sinkende Corona-Neuinfektionszahlen und die Impffortschritte führen auch in Deutschland zu einer Erholung der Konjunktur im Jahr 2021. Die anziehende Weltwirtschaft unterstützt die Nachfrage nach Waren "Made in Germany". Gleichzeitig steigt die Inflation deutlich. Umso mehr wollen die Gewerkschaften mit ihren teils hohen Forderungen erreichen, dass die Tarifabschlüsse 2021 keine Reallohnverluste bei den Beschäftigten zur Folge haben.
Die Gewerkschaften und die Arbeitgeber beurteilen den Spielraum für Lohnerhöhungen in dieser Situation naturgemäß unterschiedlich. Tarifstreit ist daher programmiert. Einen Überblick über die großen Tarifrunden des Jahres 2021 finden Sie hier:
Branche | Personal* | Lohnforderung (Gewerkschaft) | Abschluss | Laufzeit (Monate) |
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VW | 102.000 | 4,0% (IG Metall) | 2,3% (2022) | 23 |
Metall- und Elektroindustrie | 3.813.000 | 4,% (IG Metall) | 0% (aber 3 Einmalzahlungen) | 21 |
Einzelhandel | 2.352.000 | 4,5% (ver.di) | 3,0% (2021), 1.7% (2022) | |
Papier verarbeitende Industrie | 73.000 | 4,8% (ver.di) | 1,5% (2021), 2,4% (2022) | 24 |
Groß- und Außenhandel | 1.169.000 | 4,5%-6,0% (ver.di) | 3,0% (2021), 1,7% (2022) | |
Bauhauptgewerbe | 633.000 | 5,3% (IG BAU) | 2,0%/3,0% (West/Ost, 2021), 2,2%/2,8% (West/Ost 2022), 2.0%/2,7% (West/Ost 2023) | 33 |
Kfz-Handwerk (mehrere Bundesländer) | 90.500 | 4,0% (IG Metall) | 2,2% (2022) | 22 |
*Quelle: WSI-Tarifarchiv;
Anm. d. Red.: Die Tabelle zeigt nur die prozentualen Lohnforderungen und Tarifabschlüsse. Sonderregelungen wie Einmalzahlungen, Ergebnisbeteiligungen, Lohnanstiege um feste Summen (für alle Beschäftigten unabhängig vom jeweiligen Einkommen), Urlaub usw. haben wir nicht aufgeführt, um die Tabelle übersichtlicher und vergleichbar zu halten.