Merkel-Interview zum G-8-Gipfel "Es wird keine globale Finanztransaktionssteuer geben"
Beim G-8-Gipfel ist Kanzlerin Merkel mit ihren Forderungen nach einer Besteuerung der Finanzmärkte und einer Bankenabgabe abgeblitzt. "Ich bin froh, dass wir Klarheit haben", sagte Merkel im Interview mit den Tagesthemen. Im Herbst werde nun geprüft, was die EU allein unternehmen könne.
Beim G-8-Gipfel ist Kanzlerin Merkel mit ihren Forderungen nach einer Besteuerung der Finanzmärkte und einer Bankenabgabe abgeblitzt. "Ich bin froh, dass wir Klarheit haben", sagte Merkel im Interview mit den Tagesthemen. Im Herbst werde nun geprüft, was die Europäische Union allein unternehmen könne. Gegebenenfalls sei auch eine Lösung für den Euroraum möglich.
Merkel sieht sich im Konsolidierungskurs bestärkt
Als großen Erfolg wertete Merkel die Gespräche über die Wege zu nachhaltigem und dauerhaftem Wachstum. Sie habe beim G-8-Gipfel "sehr viel Unterstützung dafür bekommen, dass dazu auch solide Finanzen gehören, dass wir nicht auf Kosten der Zukunft leben dürfen, dass wir unsere Defizite abbauen müssen". Merkel betonte, dass Deutschland gerade mit Blick auf den Altersaufbau der Bevölkerung sparen müsse. Notwendig sei es aber, intellgent zu sparen und zwar so, dass daraus Wachstum entstehen könne.
Merkel warf zugleich einen Blick voraus auf den Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G 20), zu dem die Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten nach ihrem Treffen weiterreisten. Der G-20-Gipfel werde prüfen, was bei der Reform der Finanzmärkte erreicht worden sei. "Wir sind in der Mitte des Weges, aber wir haben auch Etliches schon geschafft", sagte die Bundeskanzlerin. Sie verwies dabei insbesondere auf Eigenkapitalvorschriften für Banken und die Finanzmarktaufsicht. Allerdings seien noch einige Schritte zu tun, "um eine vollständige Finanzmarktarchitektur hinzubekommen".