Rettungspaket der Bundesregierung 20 Banken suchen Schutz unter dem Rettungsschirm
In Deutschland suchen bereits rund 20 Banken Zuflucht unter dem staatlichen Rettungsschirm. Entsprechende Anträge lägen vor, berichtete der zuständige Wirtschaftsstaatssekretär. Namen nannte er nicht. In Banker-Kreisen gilt es mitunter nach wie vor als anrüchig, staatliche Hilfe anzunehmen.
In Deutschland wollen wesentlich mehr Banken auf das Rettungspaket des Bundes zugreifen als bisher bekannt. Derzeit lägen rund 20 Anträge vor, sagte Staatssekretär Walther Otremba vom Bundes-wirtschaftsministerium bei einer Tagung des Bayerischen Bankenverbandes in München. Dabei gebe es keinen Schwerpunkt bei öffentlichen oder privaten Banken. "Das ist eine bunte Mischung", sagte er. Die Namen der Banken nannte er aber nicht. Otremba ist Mitglied des Lenkungsausschusses, der über Hilfen für angeschlagene Banken entscheidet.
Als Kandidaten für das Rettungspaket der Regierung waren bisher unter anderem Commerzbank, BayernLB, HSH Nordbank sowie der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate bekannt geworden. Sie wollen sich jeweils mit Milliardensummen vom Staat helfen lassen. Auch weitere Landesbanken und einige Autobanken hatten Interesse an dem Rettungspaket gezeigt.
Angst vor Ansehensverlust
Allerdings fürchten viele Banken nach Einschätzung von Finanzexperten noch immer einen Ansehensverlust, wenn sie sich um das Rettungspaket bemühen. Dass sich die Commerzbank als bekannte große Privatbank gemeldet hatte, war daher nach Ansicht von HypoVereinsbank-Chef Wolfgang Sprißler sehr wichtig. "Ich sage an dieser Stelle ausdrücklich, dass ich den Schritt der Commerzbank positiv werte und ich hoffe, dass andere Banken, die Eigenkapital benötigen, diesem Vorbild folgen."