Erhebung des Finanzstabilitätsrats Schattenbanken setzen 67 Billionen Dollar um
Schattenbanken unterliegen fast keiner Kontrolle und gelten als mitverantwortlich für die Finanzkrise. Einer Studie des Finanzstabilitätsrats zufolge haben sie in den vergangenen Jahren ihren Umsatz deutlich gesteigert. 2007 waren es noch 62 Billionen Dollar, 2011 bereits 67 Billionen Dollar.
Die Geschäfte von Schattenbanken sind Erkenntnissen internationaler Bankenregulierer zufolge umfangreicher als vor der Finanzkrise.
Der Finanzstabilitätsrat (FSB) der G20-Staaten bezifferte deren Volumen zum Ende des Jahres 2011 auf 67 Billionen Dollar (52,6 Billionen Euro). Zu Beginn der Finanzkrise 2007 waren es erst 62 Billionen Dollar, vor zehn Jahren 26 Billionen, wie es im FSB-Jahresbericht heißt.
Für seinen Bericht untersuchte der FSB die 24 Mitgliedsstaaten sowie Chile. Den größten Schattenbanken-Sektor haben den Daten zufolge die USA: Er ist dort 23 Billionen Dollar groß und macht 35 Prozent des gesamten Finanzsektors aus. Die gesamte Eurozone kommt auf 22 Billionen Dollar.
Hohe Dunkelziffer
Die Dunkelziffer bei den Schattenbanken sei noch groß, räumte der FSB weiter ein. Beispielsweise seien viele Hedgefonds in Steuer- und Finanzparadiesen angesiedelt, wo den Aufsehern genaue Daten fehlten. Der FSB, der bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel angesiedelt ist, will im Zuge der weltweiten Regulierungsbemühungen auch die Kontrolle über die Schattenbanken verstärken.
Grundsätzlich seien Schattenbanken aber nichts Schlechtes, fügten die Aufseher hinzu. Allerdings könnten sie eine Finanzkrise beschleunigen oder sogar selbst auslösen. Der Grund: In einer Krise ziehen sie sich oft schnell zurück und hinterlassen Chaos im Finanzsektor.
Die Aufseher stören sich vor allem an Geldmarktfonds, die in der Euro-Schuldenkrise für Turbulenzen gesorgt hatten, weil sie den europäischen Banken Dollar-Liquidität entzogen hatten. Sie seien am verwundbarsten, weil ihre eigenen Geldgeber in schlechten Zeiten häufig schnell die Liquidität abziehen.
Die EU-Kommission befürchtet, dass die Pleite einer Schattenbank wegen ihrer Verknüpfung mit den regulären Banken das Finanzsystem gefährlich erschüttern kann.