Sanierungsplan zurückgezogen Signa Holding meldet Konkurs an
René Benkos Signa-Holding hat Konkurs angemeldet und seinen Sanierungsplan zurückgezogen. Die wichtigen Tochtergesellschaften halten aber an ihren Sanierungsplänen fest.
Die übergeordnete Signa Holding des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko hat ihren Antrag auf Sanierung zurückgezogen und stattdessen beim Handelsgericht Wien den Konkurs beantragt. Das teilte der Insolvenzverwalter Christof Stapf heute mit. Zur Signa-Holding gehörte in Deutschland die Warenhauskette Galeria, die am Dienstag an ein Konsortium verkauft worden war.
Eine Mindestquote zur Bedienung der Forderungen der Gläubiger falle damit weg, so Stapf. Begründet wurde dies damit, dass das Sanierungskonzept vor allem auf der werterhaltenden Restrukturierung der wichtigen Beteiligungsgesellschaften - insbesondere der Signa Prime und der Signa Development - beruhte.
Insolvenz im November angemeldet
Die Signa Holding hatte Ende November Insolvenz angemeldet. Hauptgesellschafter ist die Familie Benko über ihre Privatstiftung und die Supraholding GmbH. Anteile halten auch der Bauunternehmer und frühere Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, der Schweizer Manager Ernst Tanner, der den Schokoladenhersteller Lindt&Sprünglli führt, sowie der Kaffeemaschinenunternehmer Arthur Eugster.
Benkos Imperium war nach starkem Wachstum in der Niedrigzins-Phase durch höhere Zinsen, hausgemachte Probleme, höhere Baukosten und höhere Energiepreise in extreme Schieflage geraten. Im Insolvenzverfahren der Signa Holding GmbH hatten die Gläubiger insgesamt 8,6 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet. Stapf sprach aber von einer "Aufblähung" der Forderungssumme. Ob die Gläubiger nun einen Teil ihrer Forderungen zurückerhalten werden, ist offen.
Mit keinen nennenswerten Beteiligungswerten zu rechnen
Das Vermögen der Holding besteht österreichischen Presseberichten zufolge vor allem aus den Anteilen an den beiden Töchtern Signa Prime und Signa Development. Doch die beiden Firmen stecken selbst in Insolvenzverfahren; ihre Gläubiger hatten im März jeweils einen Sanierungsplan angenommen, wonach sie nach Abschluss des Verfahrens 30 Prozent auf den dann festgestellten Anteil der von ihnen angemeldeten Forderung bekommen sollen.
Die Aktionäre von Signa Prime und Signa Development hatten dies gestern abgesegnet. Danach hatte sich der Wechsel der Signa Holding ins Konkursverfahren abgezeichnet. "Die Signa Holding als Aktionärin würde erst im vierten Rang an den Erlösen partizipieren", erläuterte Insolvenzverwalter Stapf nun. "Für die Signa Holding ist daher mit keinen nennenswerten Beteiligungswerten aus den Beteiligungen an Signa Prime und Signa Development mehr zu rechnen."