Hohe Nachfrage nach Staatsanleihen Spanische Auktion gut gelaufen
Spanien hat die dritte Auktion zehnjähriger Staatsanleihen in diesem Jahr besser überstanden als befürchtet. Der Zinssatz stieg zwar auf den diesjährigen Höchstwert von rund sechs Prozent - das war aber weniger dramatisch als befürchtet. Zudem lag die Nachfrage über den Erwartungen.
Spanien hat den Kapitalmarkt erfolgreich um Geld angezapft, muss Investoren aber mit steigender Rendite locken. Das hoch verschuldete Land sammelte rund 2,1 Milliarden Euro ein und damit etwas mehr als die angepeilten ein bis zwei Milliarden Euro.
Die durchschnittliche Rendite für zehnjährige Anleihen stieg jedoch auf 6,044 Prozent, nach zuletzt 5,743 Prozent bei der letzten Auktion Mitte April und 5,4 Prozent zu Jahresbeginn. Die Nachfrage der Investoren überstieg das Angebot aber deutlich. Die Auktion der zehnjährigen Papiere war 3,3-fach (zuvor 2,4-fach) überzeichnet. Auch die Renditen für Papiere mit einer Laufzeit bis 2014 und 2016 kletterten um rund einen Prozentpunkt im Vergleich zu früheren Emissionen.
Insgesamt scheint die Lage sich aber etwas zu bessern: Im freien Anleihenhandel werden 6,1 Prozent für zehnjährige spanische Anleihen verlangt. Gestern hatte der Zinssatz für zehnjährigen Anleihen noch bei 6,2 Prozent gelegen, am Dienstag bei 6,3 Prozent - und in der vergangenen Woche bei bis zu 6,7 Prozent. Damit sank der Zinsabstand zu entsprechenden deutschen Papieren erstmals seit über einer Woche auf unter fünf Prozentpunkte.
"Das war eine gute Auktion"
Analysten zeigte sich zufrieden. "Das war eine gute Auktion", fasste Alessandro Giansanti von ING in Amsterdam zusammen. In den vergangenen Tagen habe sich das Umfeld für spanische Anleihen verbessert. Die Hoffnung auf die Rettung spanischer Banken sei der Grund dafür, dass die Risikoscheu an den Märkten zurückgehe. Auch Peter Chatwell, Zinsstratege von Credit Agricole, sprach von einem guten Verlauf. Achilleas Georgolopoulos von Lloyds lobte unter anderem das Volumen der Auktion und die Überzeichnung.
Warnung des Finanzminister sorgte für Aufregung
Ein Alarmruf von Spaniens Finanzminister Christobal Montoro hatte jüngst die Finanzmärkte verschreckt. Der Minister hatte erstmals offen Probleme bei der Geldbeschaffung eingestanden. Daher wurde die Anleihenemission des Landes mit besonderer Spannung erwartet.
Spanien wehrt sich derzeit dagegen, unter den Rettungsschirm seiner Euro-Partner zu schlüpfen. Der Regierung in Madrid machen vor allem das hohe Haushaltsdefizit, die finanzschwachen Regionen und der taumelnde Bankensektor zu schaffen.