Koji Sato, Präsident und Mitglied des Vorstands der Toyota Motor Corporation (l.) und Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG.

Bis 2028 in Serie Der Wasserstoff-BMW kommt

Stand: 05.09.2024 14:24 Uhr

Der Münchner Autokonzern BMW will 2028 mit der Serienproduktion eines Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle beginnen. Dazu soll die Zusammenarbeit mit Toyota weiter ausgebaut werden.

BMW will bis 2028 das erste Serienfahrzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen. Dazu baut der Münchner Autobauer seine Partnerschaft mit Toyota bei der Entwicklung von Brennstoffzellen aus, wie BMW heute mitteilte. Geplant ist, dass ein bestehendes BMW-Modell zusätzlich in einer wasserstoffbetriebenen Variante angeboten werden soll.

"Angetrieben mit Wasserstoff und geprägt vom Spirit unserer Zusammenarbeit wird es unterstreichen, wie technologischer Fortschritt die Mobilität der Zukunft gestaltet", erklärte BMW-Chef Oliver Zipse. Toyota-Präsident Koji Sato sprach von einer neuen Stufe in der langen Zusammenarbeit beider Unternehmen "mit dem Ziel, eine Wasserstoffgesellschaft aufzubauen".

BMW will nicht nur auf E-Mobilität setzen

Angaben zu den Kosten und zum möglichen Verkaufspreis wurden nicht gemacht, ebenso wenig zum geplanten Produktionsvolumen. Michael Rath, Leiter Wasserstofffahrzeuge bei BMW, sprach in einer Pressekonferenz aber von einem "wirklichen, ernsthaften Serienangebot". 2028 sei der richtige Zeitpunkt dafür, da sich bis dahin auch die nötige Infrastruktur deutlich weiterentwickelt habe. BMW sehe die Wasserstofftechnologie als zweites Standbein neben batterieelektrischen Fahrzeugen.

Angesichts zunehmend knapper Batterie-Rohstoffe einerseits und unzureichender E-Ladenetze andererseits will Zipse nicht alles auf eine Karte setzen. Elektroautos, die ihren Strom aus Wasserstoff statt aus einer Batterie beziehen, sieht er als perfekte Ergänzung.

Kosten durch Zusammenarbeit senken

BMW und Toyota, die seit über einem Jahrzehnt zusammenarbeiten, wollen einen Pkw-Antrieb entwickeln, dessen Basistechnologie auch für Nutzfahrzeuge geeignet ist. Die Antriebstechnologie soll in individuellen Modellen beider Unternehmen zum Einsatz kommen.

Durch die Intensivierung ihrer Zusammenarbeit wollen BMW und Toyota die Kosten der Brennstoffzellentechnologie senken sowie den Ausbau der Infrastruktur für die Betankung von Wasserstofffahrzeugen unterstützen. Rath sagte, der Konzern werde aber nicht Infrastruktur in großem Maßstab selbst aufbauen.

Bislang kaum Autos mit Wasserstoffantrieb

Die Brennstoffzellentechnologie hat BMW schon in der Pilotflotte des BMW iX5 Hydrogen erprobt. Nun wolle der Konzern das erste Wasserstoffserienangebot im Premiumsegment auf den Markt bringen, sagte Rath. Das sei "schon ein großer Schritt", weil keiner der anderen Premiumhersteller ein Premium-Wasserstofffahrzeug anbiete.

BMW ist einer der wenigen Autobauer, die auf den Antrieb von Autos durch Wasserstoff setzen. Bislang haben lediglich Toyota, Honda und Hyundai Serienfahrzeuge auf den Markt gebracht, die Stückzahlen sind jedoch gering. Derzeit fehlt es an einem entsprechenden Tankstellennetz, zudem ist Wasserstoff deutlich teurer als Benzin oder Strom. Der Technologie werden vor allem im Schwerlastverkehr Chancen eingeräumt.