Vergütung der DB-Manager Bahn-Vorstände bekommen für 2023 keine Boni
Die Vorstände der Deutschen Bahn erhalten für das Jahr 2023 keine Boni, für 2022 aber sechs- bzw. siebenstellige Summen. Künftig sollen sich die Zahlungen stärker an langfristigen Zielen orientieren.
Unpünktlichkeit, Streikwelle, Zugausfälle - dennoch sollten die Vorstände der hochverschuldeten Deutschen Bahn hohe Bonuszahlungen erhalten. Dafür waren sie im vergangenen Jahr massiv kritisiert worden. Jetzt reagiert das Unternehmen. Die Vorstände erhalten für 2023 keine Bonuszahlungen.
"Die Deutsche Bahn hat für das Jahr 2023 vom Bund mehr als 50 Millionen Euro aus der Strompreisbremse erhalten. Für 2023 wird es daher keine Boni geben", sagte Martin Burkert, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DB und Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, der Nachrichtenagentur dpa. Betroffen seien neben dem Konzernvorstand auch sämtliche Vorstände von DB Regio, DB Fernverkehr und DB Cargo. Für das Jahr 2022 würden die Boni aber gezahlt.
1,26 Millionen Euro für Vorstandschef
Bahn-Vorstandschef Richard Lutz wird laut dem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 einen Bonus von mehr als 1,26 Millionen Euro erhalten. Infrastrukturvorstand Berthold Huber bekommt demnach 699.000 Euro "variable Vergütung", wie der Bonus bei der Bahn genannt wird.
Personalvorstand Martin Seiler, der derzeit mit der Lokführergewerkschaft GDL über neue Tarifverträge verhandelt, erhält 736.000 Euro zusätzlich. Laut EVG-Chef Burkert wären die Boni für das Jahr 2023 ähnlich hoch gewesen.
Künftig werden die Boni laut Burkert geringer ausfallen, weil die Berechnung umgestellt wird. Die Zahlungen für das Erreichen kurzfristiger Ziele machen dem EVG-Chef zufolge künftig noch 20 Prozent der Boni insgesamt aus. Der weitaus größere Teil für das Erreichen langfristiger Ziele werde nur noch alle vier Jahre ausgezahlt.
Pünktlichkeit, Qualität und Betriebsergebnis als Ziele
Zu den allgemeinen Zielen gehören unter anderem die Pünktlichkeit, die Qualität und auch das Betriebsergebnis der Bahn. Für jeden Vorstand würden darüber hinaus individuelle Ziele festgelegt. "Personalvorstand Seiler muss für 100 Prozent Zielerreichung unter anderem dafür sorgen, dass 86 Prozent aller Auszubildenden ihren Abschluss schaffen", sagte Burkert. Zuletzt habe die Quote bei 85 Prozent gelegen.
Der für den Fernverkehr zuständige Vorstand Michael Peterson muss für seine variable Vergütung laut Burkert nicht nur dafür sorgen, dass die Züge auf den Gleisen stehen. Auch qualitativen Ansprüchen soll das DB-Angebot genügen. Konkret müssten zum Beispiel auch die Toiletten und die Klimaanlagen funktionieren.