Robert Bosch GmbH Zentrum für Forschung und Vorausentwicklung in Renningen.

Größter Zukauf der Konzerngeschichte Bosch investiert in Heiz- und Klimatechnik

Stand: 23.07.2024 12:47 Uhr

Bosch plant die Übernahme des Heiz- und Klimatechnikgeschäfts von Johnson Controls. Mit einem Volumen von 7,4 Milliarden Euro ist es der größte Kauf der Konzerngeschichte. Welche Strategie verfolgt Bosch?

Der Technologiekonzern Bosch steuert auf einen Milliardendeal für seine Heiz- und Klimatechniksparte zu. Der Konzern plant nach eigenen Angaben, das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude des Konzerns Johnson-Controls-Hitachi Air Conditioning (JCH) zu übernehmen.

Stärkere Präsenz in den USA und Asien

Mit einem Kaufpreis von acht Milliarden Dollar - das sind umgerechnet 7,4 Milliarden Euro - handle es sich um die "größte Akquisition in der Bosch-Unternehmensgeschichte", teilte Bosch-Chef Stefan Hartung in Gelingen bei Stuttgart mit. Bosch baue so seine Stellung im Bereich Klimaanlagen und Wärmepumpen aus. Mit dem Kauf "stärken wir zudem unsere Präsenz in den USA und Asien", so Hartung.

Integration in den Bereich Home Comfort

Die Geschäfte, die Bosch zukaufen will, erzielten den Angaben nach im Geschäftsjahr 2023 insgesamt einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und beschäftigen weltweit rund 12.000 Menschen. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstandorte und zwölf Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern.

Das Unternehmen will die zugekauften Geschäfte in die Home Comfort Group mit Verwaltungssitz in Wetzlar integrieren, die damit von bislang 14.600 auf über 26.000 Mitarbeiter anwachse. Die Bosch-Tochter erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. 

Übernahme binnen eines Jahres

"Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen" werde ein Abschluss der Übernahme innerhalb von zwölf Monaten angestrebt. Bosch verwies auf den voraussichtlich stark wachsenden Markt sowohl für Klimaanlagen als auch für Wärmepumpen, die im Kern auf derselben Technologie basieren.

"Treiber dafür sind technologischer Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel und neue Regulierungen", erklärte das Unternehmen. Der Bereich Klima- und Heizungsanlagen soll künftig "Teil des Kerngeschäfts werden - davon werden Kunden, Installationspartner und Mitarbeitende profitieren", erklärte Bosch-Vize-Chef Christian Fischer.