Debeka-Datenanalyse Psyche Hauptgrund für Berufsunfähigkeit
Mehr als jeder dritte Berufsunfähige musste seinen Job wegen einer psychischen Erkrankung aufgeben - das geht aus einer Analyse des Lebensversicherers Debeka für 2020 hervor. Welche Rolle die Pandemie dabei spielte, ist unklar.
Psychische Erkrankungen bleiben nach Daten der Debeka-Versicherungsgruppe mit großem Abstand Ursache Nummer eins für Berufsunfähigkeit. Dafür hatte der nach eigenen Angaben viertgrößte Lebensversicherer in Deutschland seinen Bestand von etwa 481.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten für das Jahr 2020 ausgewertet.
Für 40,6 Prozent der analysiertem Leistungsfälle waren psychische Erkrankungen Grund für die Berufsunfähigkeit, wie das genossenschaftlich geprägte Unternehmen mit Stammsitz in Koblenz mitteilte. Auswirkungen der Corona-Pandemie seien dabei für 2020 "bisher noch nicht erkennbar oder bestätigt". Die Anzahl psychischer Erkrankungen als Hauptursache für Berufsunfähigkeit schwankt demnach seit Jahren zwischen 40 und 45 Prozent und war in den Jahren 2019 und 2020 wieder rückläufig.
Zahl psychischer Behandlungen leicht gestiegen
Als zweiten Hauptgrund für Berufsunfähigkeit führte die Debeka mit traditionell vielen Beamten unter ihren Versicherten Geschwulste wie Krebs an - sie machten 16,9 Prozent der Fälle aus. Mit 14,1 Prozent waren 2020 Probleme mit Teilen des Bewegungsapparats wie Rücken und Gelenken der dritthäufigste Grund, nicht mehr arbeiten zu können.
Bei psychischen Behandlungen im ambulanten sowie im wahlärztlichen Bereich im Krankenhaus - durch den Chefarzt beispielsweise - habe eine Auswertung der Daten in der Debeka-Krankenversicherung einen minimalen Anstieg ergeben, hieß es weiter. Für das Jahr 2019 waren es demnach mit rund 878.400 Behandlungen 3,27 Prozent mehr als im Vorjahr, 2020 habe das Plus bei 1,7 Prozent gelegen. Ob sich diese Entwicklung in der Berufsunfähigkeit niederschlagen werde, bleibe abzuwarten, so der Versicherer.