Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing (r), im Hintergrund Finanzvorstand James von Moltke (Archivbild vom Januar 2025)

Deutsche Bank Millionengehälter trotz Gewinnrückgang

Stand: 13.03.2025 12:09 Uhr

Obwohl die Deutsche Bank im vergangenen Jahr weniger Gewinn machte als im Vorjahr, stieg die Vergütung ihrer Vorstände deutlich an. Auch unter den Mitarbeitern gibt es Hunderte Einkommensmillionäre.

Die Topmanager der Deutschen Bank haben im vergangenen Jahr trotz eines Gewinnrückgangs mehr Gehalt bekommen als 2023. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht der Bank in Frankfurt am Main hervorgeht, kommen die zehn Vorstände insgesamt auf 68,1 Millionen Euro - nach 58,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die höchste Vergütung erhielt Vorstandschef Christian Sewing mit 9,75 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Sewing rund eine Million Euro weniger erhalten.

Gehalt ist auch an langfristigen Erfolg gekoppelt

Ganz fest stehen die Bezahlungen noch nicht. Ein Teil der Summen wird erst mit Zeitverzug abhängig vom Geschäftserfolg ausgezahlt. Die Deutsche Bank änderte im vergangenen Jahr ihre Vergütungsregeln, weshalb es über die langfristige Komponente erst im kommenden Jahr Gewissheit geben wird.

Die im Geschäftsbericht angegebene Zahl geht davon aus, dass die Vorstände ihre Ziele zu 100 Prozent erreichen. Die variable Vergütung macht bei Sewing rund ein Drittel der diesjährigen Summe aus.

Auch Mitarbeiter profitieren

Die Gehaltsentwicklung nach oben zeigt sich auch bei den Mitarbeitern: Insgesamt 647 Beschäftigte der Bank verdienten 2024 mehr als eine Million Euro, wie ebenfalls aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Das waren 142 Personen mehr als im Vorjahr. Dabei kam ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin insgesamt auf über 17 Millionen Euro - darin könnte den Angaben nach aber auch eine Abfindung enthalten sein.

Schon Ende Januar hatte die Deutsche Bank ihr vorläufiges Jahresergebnis vorgestellt. Heute ist der schriftliche Jahresbericht erschienen. Insgesamt machte die Deutsche Bank im vergangenen Jahr rund 5,3 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern. Das waren sieben Prozent weniger als 2023.

Nettogewinn ein Drittel niedriger

Der Nettogewinn, also das Ergebnis nach Steuern und allen anderen Abgaben, brach um 36 Prozent ein und lag bei 2,7 Milliarden Euro. Grund für den Gewinnrückgang war vor allem die Entschädigung früherer Postbank-Aktionäre, die sich bei der Mehrheitsübernahme des Bonner Instituts 2010 von der deutschen Bank unter Wert behandelt sahen.

Ende Januar hatte sich die Bank bereits zuversichtlich für das neue Geschäftsjahr gezeigt. Sewing sagte damals, der "starke Start ins neue Geschäftsjahr" untermauere "unsere Überzeugung, dass wir unser Renditeziel von mehr als zehn Prozent für das Jahr 2025 erreichen und die Kapitalausschüttungen an die Aktionäre weiter erhöhen werden".