Das Logo des Reiseveranstalter FTI (FTI Group) auf einem Schild vor der Firmenzentrale

Insolventer Reisekonzern FTI storniert weitere 175.000 Pauschalreisen

Stand: 14.06.2024 19:48 Uhr

Der Reisekonzern FTI Touristik hat jetzt auch alle ab dem 6. Juli gebuchten Reisen storniert. Kunden, die Pauschalreisen gebucht haben, erhalten ihr Geld über einen Sicherungsfonds zurück - gebuchte Einzelleistungen fallen nicht darunter.

Der insolvente Reisekonzern FTI hat nun auch gebuchte Reisen mit einem Abreisetermin ab dem 6. Juli abgesagt. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach nach einem Beschluss des Gläubigerausschusses mit. Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) wäre bereit gewesen, mit anderen Reiseveranstaltern die Verrechnung bestehender Erstattungsansprüche zu regulieren. Kurzfristig sei aber keine Lösung zur Übernahme der Pauschalreisen gefunden worden.

Um den FTI-Kunden vor Beginn der Sommerferien endlich die nötige Planungssicherheit zu geben und ihnen eine sofortige Neubuchung ihrer Reise bei einem anderen Anbieter zu ermöglichen, seien jetzt alle verbliebenen Reisen storniert worden. Betroffen seien 175.000 Pauschalreisen und bestimmte Einzelleistungen, die Kunden für Abreisen ab dem 6. Juli über die insolventen Gesellschaften FTI Touristik GmbH und BigXtra Touristik GmbH sowie über die Vertriebsmarke 5vorFlug gebucht haben.

Nach Bekanntwerden der Insolvenz des drittgrößten europäischen Reiseveranstalters hatte der Konzern zunächst nur Reisen bis zum 5. Juli storniert. Mit der Absage sämtlicher Pauschalreisen könnten nun auch die Reisebüro-Partner von FTI ihren Kunden alternative Reisen anbieten. Das Unternehmen habe begonnen, die Kunden, Reisebüros und Hotels zu informieren.

Einzelleistungen werden wohl nicht erstattet

Bierbach bezifferte das Gesamtvolumen der bestehenden Reisebuchungen auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Alle Anzahlungen von Pauschalreisenden würden vom DRSF erstattet, jeder Pauschalreisende bekomme sein Geld zurück. Kunden, die nur Einzelleistungen wie Flüge, Hotels und Transfers über FTI gebucht haben, haben dagegen keinen Anspruch auf Rückerstattung bereits geleisteter Zahlungen durch den DRSF.

Sichern konnte der vorläufige Insolvenzverwalter die Zukunft der rund 230 TVG-Reisebüros: Die Raiffeisen Vertriebs GmbH übernimmt den 50-Prozent-Anteil von FTI an der Touristik Vertriebsgesellschaft TVG und ist damit alleiniger Eigentümer, wie Bierbach mitteilte.     

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Juni 2024 um 22:00 Uhr in den Nachrichten.