Luxus-Kaufhaus in Berlin Thailändische Handelsgruppe kauft KaDeWe-Gebäude
Die Central Group aus Thailand übernimmt die Immobilie des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe. Der Konzern gilt auch als möglicher Kompletteigner des Warenhaus-Geschäfts, zu dem das Alsterhaus und das Oberpollinger gehören.
Die Immobilie des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe wird vollständig von der thailändischen Central Group übernommen. Der bisherige Eigentümer war die inzwischen insolvente Signa Prime Selection. Wie die Central Group mitteilte, ist nun ein kompletter Erwerb durch die Thailänder vereinbart worden.
Laut Berlins Wirtschaftssenatorin Giffey zahlt die Central-Gruppe offenbar eine Milliarde Euro für das Gebäude in der Berliner Tauentzienstraße. Die Übernahme sei eine gute Nachricht für das Kaufhaus und für Berlin, so die SPD-Politikerin.
Kommt die Übernahme auch des Warenhausgeschäfts?
Die Central Group macht schon seit Jahren Geschäfte mit Signa, der pleitegegangenen Kaufhausgruppe des Österreichers René Benko. Aktuell geht es um die Immobilie des Kaufhauses in Berlin. Die thailändische Unternehmensgruppe zählt aber wohl auch zu den Kandidaten für eine vollständige Übernahme der KaDeWe Group, also des Warenhausgeschäfts. Die Central Group, hinter der eine Milliardärs-Familie aus Thailand steht, hält hieran bereits eine Mehrheit von 50,1 Prozent der Anteile.
Central-Group-Geschäftsführer Tos Chirathivat sagte laut einer Mitteilung: "Wir werden uns weiter darum bemühen, mit allen Beteiligten die bestmögliche Lösung zu finden, damit unsere Kaufhäuser ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen können - besser und stärker als zuvor und so schnell wie möglich." Die Central Group ist ein internationaler Mischkonzern mit Sitz in Bangkok, der neben Warenhäusern auch Hotels besitzt und große Immobilienprojekte entwickelt.
Luxus auf acht Fußballfeldern
Beim traditionsreichen Luxus-Kaufhaus in Berlin geht es um eine etwa acht Fußballfelder, also rund 60.000 Quadratmeter große Einkaufsfläche. Das KaDeWe verkauft vor allem hochwertige Kleidung, Schuhe, Handtaschen und Feinkost. Neben dem Kaufhaus des Westens - kurz KaDeWe - in Berlin gehören auch das Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg zur KaDeWe-Gruppe.
Ende Januar meldete diese Insolvenz in Eigenverwaltung an, seitdem läuft der Geschäftsbetrieb aber weiter. Sehr hohe Mieten waren nach Unternehmensaussage der Grund, der zur Schieflage geführt hatte.
Signa wird zerschlagen
Zu Signa gehörte auch Galeria Karstadt Kaufhof. Nun wollen neue Eigentümer die insolvente Warenhauskette wieder auf Kurs bringen. Die Investoren haben angekündigt, dass sie mehr als 70 der derzeit noch 92 Filialen fortführen wollen.
Die österreichische Signa steht für eine der größten Pleiten im Einzelhandel und Immobiliengeschäft. Inzwischen hat Benkos Signa-Holding Konkurs angemeldet und den Sanierungsplan zurückgezogen. Nun geht es um eine schnelle Verwertung des Vermögens und die Zerschlagung des Konzerns.