US-Tarnkappenbomber F-35 Lufthansa beteiligt sich an Kampfjet-Projekt
Die Lufthansa beteiligt sich an einem Konsortium mit Rheinmetall zur Produktion und Wartung von Komponenten des Lockheed-Kampfjets F-35. Konzernchef Spohr spricht von einem strategischen Schritt.
Die Lufthansa hat angekündigt, sich an einem Konsortium mit dem Rheinmetall-Konzern zur Fertigung und Wartung von Teilen des Lockheed-Kampfjets F-35 zu beteiligen. Die Beteiligung an dem Rüstungsprojekt sei ein strategischer Schritt, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstagabend in Frankfurt.
Angesichts kriegerischer Auseinandersetzungen gebe es den Bedarf nach technischer Unterstützung, um die Abwehrbereitschaft der Armeen weltweit zu verbessern. Die Lufthansa wolle auch "bei dem großen Hubschrauberauftrag, den die Bundeswehr mit Boeing verhandelt, für den schweren Transporthubschrauber mit an Bord sein", sagte Spohr.
Investor soll bei Techniksparte einsteigen
Laut dem Lufthansa-Chef sind die größte deutsche Airline und ihre Techniksparte schon lange Partner der Luftwaffe bei der Flugbereitschaft sowie der Ausrüstung und Wartung von Militärflugzeugen. Für die Sparte Lufthansa Technik sucht der Konzern derzeit einen Investor, um stärker wachsen zu können.
Der Plan ist, einen Minderheitsanteil von 20 bis 25 Prozent zu verkaufen. Ein Abschluss des Geschäfts wird für Ende des Jahres angepeilt. Zuletzt waren nach einem Bericht des "Handelsblatt" noch zwei Bieter im Rennen: die Finanzinvestoren Bain und Advent.
Dänemark gibt Kampfjets an Ukraine ab
Der US-Kampfjet F-35 soll in den kommenden Jahren die Tornado-Flotte der Luftwaffe ersetzen. Geplant ist, dass ab 2026 insgesamt 35 Maschinen ausgeliefert werden. In den Auftrag fließen rund zehn Milliarden Euro aus dem Sondervermögen des Bundesverteidigungsministeriums.
Andere EU-Staaten haben den Tarnkappenjet bereits im Einsatz. In dieser Woche sind die ersten F-35 in Dänemark gelandet, die ältere F-16-Maschinen der dänischen Luftwaffe ablösen sollen. Insgesamt hat das Land 27 der modernen Kampfflugzeute bei Lockheed Martin bestellt. 19 seiner F-16-Jets will Dänemark der Ukraine abtreten. Ukrainische Piloten werden hierfür ausgebildet.
Neue Fabrik in NRW geplant
Über die Kooperation mit Rheinmetall hatte in der vergangenen Woche "Business Insider" berichtet. Laut dem Medienbericht soll die Vereinbarung zwischen den Unternehmen am 19. September besiegelt werden.
Im Februar hatte Rheinmetall mit den US-Rüstungskonzernen Lockheed Martin und Northrop Grumman eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach die Düsseldorfer Teile für den Rumpf des Tarnkappenbombers fertigen. Hierzu soll im nordrhein-westfälischen Weeze eine Fabrik mit mehr als 400 Arbeitsplätzen entstehen.