Personalmangel Lufthansa streicht weitere 2200 Flüge
Dramatischer Personalmangel an Bord und am Boden - die Lufthansa muss deshalb weitere 2200 Flüge im Sommer streichen. Betroffen sind vor allem innerdeutsche und europäische Flüge. Klassische Urlaubsziele sollen ausgenommen sein.
Wegen der Personal-Engpässe an den Flughäfen sagt die Lufthansa noch mehr Flüge ab. Die Airline werde weitere 2200 von insgesamt rund 80.000 Flügen im Sommer an den Drehkreuzen Frankfurt und München aus dem System nehmen, erklärte die Lufthansa. Für den Juli sind bereits 900 Flüge gestrichen worden.
Dies betreffe vor allem innerdeutsche und europäische Flüge, jedoch nicht die zur Ferienzeit gut ausgelasteten klassischen Urlaubsziele. Annulliert werden Verbindungen nicht nur an den Wochenenden, sondern auch während der Woche. "Darüber hinaus kann es auch zu Zeitenänderungen bei Flügen kommen", hieß es weiter.
Die Lufthansa und andere Airlines sagen Flüge mit Vorlauf ab und bieten alternative Flüge oder Bahnverbindungen im Inland an, um ein Chaos zu vermeiden.
Wenig Personal trifft auf hohe Nachfrage
Der Luftverkehr hat mit Personalmangel in der Hochsaison zu kämpfen, vor allem bei Bodendiensten, zum Teil aber auch bei Flugbegleitern. So fehlen an deutschen Flughäfen einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) derzeit rund 7200 Fachkräfte. Zugleich gebe es "keine Reserven mehr am Arbeitsmarkt", um diese Lücken beim Luft- und Bodenpersonal zu füllen.
Bei Servicekräften gab es zwischen 2019 und 2021 einen Rückgang von 6000 Beschäftigten, dazu kommen 1200 Bodenkräfte im technischen Luftverkehrsbetrieb. Nun, da Fliegen wieder möglich ist, treffe wenig Personal auf eine hohe Nachfrage und es gebe deutlich mehr offene Stellen als Arbeitslose, erklärte das IW.