Flugausfälle im ersten Quartal Lufthansa bei Stornierungen europaweit vorn
Die Lufthansa führt europaweit die Liste der Airlines mit den meisten Flugausfällen an. Insgesamt wurden im ersten Quartal einem Portal zufolge 6.803 Flüge storniert - ein Anteil von knapp sechs Prozent.
Bei der Lufthansa sind im ersten Quartal des Jahres im europaweiten Vergleich die meisten Flüge ausgefallen. Die deutsche Airline stornierte in den ersten drei Monaten des Jahres 5,99 Prozent ihrer Flüge, wie der Rechtsdienstleister Flightright mitteilte. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es nur knapp drei Prozent gewesen.
"Die aktuellen Daten zeigen deutlich, dass die Lufthansa bei Flugstornierungen europaweit am schlechtesten abschneidet", sagte Jan-Frederik Arnold, Geschäftsführer von Flightright. Insgesamt fielen dem Portal zufolge 6.803 Lufthansa-Flüge aus und damit hundert Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund dafür seien die wiederholten Streiks im ersten Quartal.
Meiste Flugausfälle in Deutschland
Das Streikaufkommen habe deutlich das Niveau der vergangenen Jahre überstiegen, erklärte Flightright und kritisierte im Zuge dessen die Fluggesellschaft deutlich: Die Streiks signalisierten "die Unfähigkeit der Lufthansa, ihre internen Probleme in den Griff zu bekommen". Die Flugreisenden seien die Leidtragenden "des Missstands innerhalb des Konzerns, der seine Mitarbeiter:innen trotz Rekordumsätzen scheinbar nicht ausreichend wertschätzt."
Auf dem zweiten Platz im Ranking steht die niederländische Airline KLM - allerdings mit einem klaren Abstand. Ihr Anteil von Annullierungen beträgt 2,27 Prozent (1.294 Stornierungen). Dahinter folgt Austrian Airlines mit 2,25 Prozent. Die zweite deutsche Airline Eurowings landet auf dem vierten Rang (1,51 Prozent).
Auch an den Flughäfen schnitt Deutschland in dem Ranking schlecht ab. Die Lufthansa-Drehkreuze in Frankfurt am Main und München belegten die ersten beiden Plätze. In Frankfurt wurden 5,7 Prozent der Flüge gestrichen, in München 3,7 Prozent. Auf Platz drei und vier lagen Berlin und Düsseldorf. Deutschlandweit wurden im ersten Quartal bei 4,04 Prozent der 167.675 Flüge storniert. In Österreich, das Platz zwei des Länder-Rankings belegt, waren es 1,38 Prozent.
Rote Zahlen durch "diverse Streiks"
In den vergangenen Monaten hatten sowohl das Kabinen- als auch das Bodenpersonal der Lufthansa ihre Arbeit niedergelegt. Mit beiden verhandelnden Gewerkschaften einigte sich das Unternehmen mittlerweile auf einen neuen Tarifvertrag. Zudem kam es zu Flugausfällen, weil auch das Sicherheitspersonal an den Flughäfen streikte. Dieses allerdings ist nicht bei der Fluggesellschaft angestellt.
Zu Wochenbeginn hatte die Lufthansa hatte einen Quartalsverlust von 849 Millionen Euro gemeldet und dabei auf "diverse Streiks" verwiesen. Die Tarifauseinandersetzungen werden den Angaben zufolge auch ihr Betriebsergebnis im zweiten Quartal von April bis Juni belasten - voraussichtlich mit 100 Millionen Euro.
Flightright-Geschäftsführer Arnold mahnte Flugreisende, sich besonders in der Hauptreisezeit im Sommer auf weitere Verspätungen und Ausfälle einzustellen. Streiks bei anderen Fluggesellschaften seien nicht auszuschließen. "Zudem könnten die Lieferprobleme neuer Flugzeuge von Boeing und Airbus zu Engpässen bei Flugzeugflotten führen, die die Flugpläne ordentlich durcheinanderwirbeln", erklärte er.