Nach Jahren der Krise Lufthansa fliegt wieder Gewinn ein
Der Lufthansa-Konzern schreibt nach massiven Verlusten in der Pandemie wieder schwarze Zahlen. Dazu hat auch die Erholung im Tourismus beigetragen. Teuer für die Airline sind die zahlreichen Ausfälle und Verspätungen.
Die Lufthansa hat nach zwei Verlustjahren während der Corona-Krise wieder einen deutlichen Gewinn erzielt. Der Nettogewinn lag bei 791 Millionen Euro, nach einem Verlust von knapp 2,2 Milliarden im Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit 875 Millionen Euro gerechnet, wie der Konzern heute mitteilte.
Die starke Nachfrage nach Flügen von Reisenden und in der Luftfracht verschaffte der Airline 2022 mit 32,8 Milliarden Euro fast doppelt so hohe Erlöse wie im Jahr zuvor. "Die Lufthansa ist zurück. In nur einem Jahr ist uns ein nie zuvor erreichter finanzieller Turnaround gelungen", erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Passagierzahlen im Vergleich zu 2021 verdoppelt
Im abgelaufenen Jahr beförderten die Fluggesellschaften des Konzerns insgesamt rund 102 Millionen Passagiere und damit mehr als doppelt so viele wie im zweiten Corona-Jahr 2021.
Dennoch blieben die Passagier-Airlines des Konzerns operativ mit 300 Millionen Euro in den roten Zahlen, da die Gewinne der zweiten Jahreshälfte die Verluste aus dem pandemiegeprägten ersten Halbjahr nicht ausgleichen konnten. Auch schlugen hohe Kosten von 555 Millionen Euro zur Entschädigung von Kunden für Flugausfälle und -verspätungen im Sommer zu Buche, als es in der Luftfahrt wegen Personalmangels überall klemmte.
Gewinne auch im laufenden Jahr erwartet
Auch im laufenden Jahr will Vorstandschef Spohr den bereinigten operativen Gewinn "deutlich" nach oben treiben. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo, die größte Gewinnquelle während der Corona-Krise, sollen Umsatz und Ergebnis nach einer Sonderkonjunktur zurückgehen.
Das Kapazitätsangebot bei den Passagierairlines soll auf 85 bis 90 Prozent gesteigert werden - von 72 Prozent im vergangenen Jahr. "Auch 2023 ist die Nachfrage nach Flugreisen ungebrochen hoch", sagte Spohr. Die Ticketpreise sollen weiterhin rund ein Fünftel über dem Vorkrisenniveau liegen.