Wegen Opioid-Skandals Walmart zahlt 3,1 Milliarden Dollar
Der US-Shopping-Riese Walmart hat einen Vergleich über 3,1 Milliarden Dollar akzeptiert. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, mitverantwortlich für die Opioid-Sucht von Millionen von Menschen zu sein.
Im Zuge der Opioid-Krise in den USA zahlt der Einzelhandelskonzern Walmart 3,1 Milliarden Dollar Schadenersatz. Der Shopping-Gigant, der in seinen Märkten auch Apotheken betreibt, akzeptierte einen entsprechenden Vergleich zur Beilegung eines Verfahrens wegen einer angeblichen Mitschuld an der Opioid-Krise in den USA.
Bundesstaaten, Kommunen, Städte und Ureinwohnerstämme werfen Betreibern großer Apothekenketten wie Walmart, CVS, Walgreens und Rite Aid vor, den verheerenden Medikamenten-Missbrauch in den USA durch mangelnde Kontrolle beim Handel mit Schmerzmitteln verschärft zu haben.
Unternehmen weisen Schuld an Opioid-Krise zurück
Die Unternehmen weisen die Anschuldigungen zurück und berufen sich darauf, lediglich von Ärzten verschriebene Pillen verkauft zu haben. Walmart betonte, dass der Vergleich kein Schuldeingeständnis sei.
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, erklärte dagegen, dass Apotheken bei der durch Opioiden angerichteten "Zerstörung" eine "unbestreitbare Rolle" gespielt hätten. Der jetzt vereinbarte Vergleich enthalte zahlreiche Vorgaben für "deutliche Verbesserungen, wie Walmarts Apotheken mit Opioiden umgehen".
Sinkende Lebenserwartung in den USA
Vor dem nun bekannt gewordenen Walmart-Vergleich hatten die Apothekenketten CVS und Walgreens bereits zugestimmt, je fünf Milliarden Dollar zu zahlen. In den vergangenen 20 Jahren dürften 500.000 Amerikanerinnen und Amerikaner an den Folgen einer Abhängigkeit von Schmerzmitteln gestorben sein.
In den USA ist die durchschnittliche Lebenserwartung nach Angaben des Nationalen Zentrums für Gesundheitsstatistik in den vergangenen Jahren so stark gesunken wie seit fast 100 Jahren nicht mehr. Während US-Amerikanerinnen und -Amerikaner 2019 durchschnittlich noch 79 Jahre alt wurden, waren es 2021 nur noch 76 Jahre. Die Gesundheitsbehörde CDC führt dies aber nicht nur auf die Corona-Pandemie, sondern auch auf den gestiegenen Drogenkonsum der Amerikaner sowie Suizide zurück.
Walmart-Aktie mit Kurssprung
Der nunmehr vereinbarte 3,1 Milliarden Dollar schwere Opioid-Vergleich hat derweil die Walmart-Bilanz für das vergangene Quartal tief ins Minus gerissen. Unterm Strich fiel ein Nettoverlust von 1,8 Milliarden Dollar an. An der Börse kamen die Walmart-Zahlen dennoch gut an.
Eine angehobene Prognose und die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms sorgten für Kauflaune, die Walmart-Aktie beendete den Handel an der Wall Street mit einem Plus von 6,5 Prozent. Die Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan haben ihre Kursziele für die im US-Leitindex Dow Jones notierten Papiere angehoben.