Nach Testflug-Explosion SpaceX befördert Satelliten ins All
Mit einer altgedienten Raketenversion hat das Raumfahrt-Unternehmen von Tesla-Chef Elon Musk einen Satelliten für einen US-Radioanbieter ins All gebracht. Noch wenige Tage zuvor war ein Prototyp einer neuen Rakete bei einem Landeversuch explodiert.
Die unbemannte "Falcon 9"-Rakete sei am Sonntag (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet, teilte das Unternehmen über Twitter mit. Auch der Satellitenradio-Anbieter SiriusXM berichtete, der Start sei erfolgreich verlaufen und der Satellit funktioniere wie geplant.
Es war bereits der siebte Flug für die erste Raketenstufe, die auch diesmal wieder sicher auf dem Auffang-Schiff "Just Read the Instructions" - was auf Deutsch so viel heißt wie "Lies einfach die Gebrauchsanweisung" - landete. Der Start war eigentlich bereits für Samstag geplant gewesen, wurde aber um einen Tag verschoben, um noch weitere Tests durchzuführen, hieß es.
"Mars, wir kommen"
In der vergangenen Woche war die unbemannte neue SpaceX-Rakete "Starship" nach einem Testflug aufgrund eines Problems mit dem Treibstoffsystem bei der Landung explodiert. SpaceX-Gründer Elon Musk hatte sich nach dem Test im US-Bundesstaat Texas aber trotzdem zufrieden gezeigt: "Wir haben alle Daten bekommen, die wir brauchen."
Der Prototyp war nach Angaben von SpaceX von der Teststation in Cameron County im südlichen Texas abgehoben und in eine Höhe von rund 12,5 Kilometern aufgestiegen. "Niedriger Druck" im Treibstofftank hatte jedoch zu der hohen Geschwindigkeit beim Landeanflug geführt.
In einem Video des Tests sind zuerst grünliche Flammen an der Rakete zu sehen, bei der Landung explodiert das Raumschiff dann mit einem gewaltigen Knall und geht in einem gigantischen Feuerball auf. "Mars, wir kommen", hatte Musk nach dem Test getwittert, obwohl nur Trümmer des Prototyps übriggeblieben waren.
Ab 2025 die ersten Menschen auf dem Mond?
"Starship" soll nach den Plänen des Raumfahrt-Visionärs, der vor kurzem von Los Angeles nach Austin in Texas umgezogen ist, irgendwann Fracht und Menschen zum Mond und zum Mars befördern. Die Rakete soll komplett wiederverwendbar werden. Schon ab 2025 könnten nach den 2016 vorgestellten Plänen die ersten Menschen zum Roten Planeten reisen. Die US-Raumfahrtagentur Nasa sieht eine bemannte Mars-Mission frühestens in den 2030er Jahren.
Bei den aktuellen "Falcon"-Raketen landet nur ein Teil der Stufen wieder auf der Erde, um erneut eingesetzt zu werden. Mit diesen deutlich kleineren Raketen und "Dragon"-Kapseln bringt SpaceX bisher für die US-Raumfahrtbehörde Nasa unter anderem Fracht zur Internationalen Raumstation ISS.
Auch Raumflugzeug der Konkurrenz muss wieder landen
Auch ein Test von Konkurrent Virgin Galactic, gegründet vom britischen Unternehmer Richard Branson, verlief derweil am Wochenende anders als geplant: Das bemannte Raumflugzeug "VSS Unity" sollte am Samstag eigentlich vom US-Bundesstaat New Mexico aus den Weltraum erreichen.
Stattdessen mussten es die beiden Piloten nach der Trennung vom Mutterschiff aber wieder auf der Erde landen. Es habe wohl ein Problem mit der Computerkommunikation gegeben, teilte das Unternehmen mit. Der Test solle nun ausgewertet werden und bald ein neuer folgen.
tb/dpa-FX