Autofabriken in Japan Bei Toyota stehen alle Bänder still
In sämtlichen japanischen Werken muss Toyota die Produktion stoppen. Grund ist ein Hackerangriff auf einen Zulieferer des Autoherstellers. Mehr als ein Dutzend Fabriken sind betroffen.
Der weltgrößte Autohersteller Toyota stellt nach einem Hackerangriff auf einen Zulieferer die Produktion in sämtlichen Werken in Japan ein. Betroffen seien 14 Fabriken, teilte das Unternehmen mit. Auch in den Werken der Tochtergesellschaften Hino und Daihatsu sollen am Dienstag die Bänder stillstehen.
Zu dem Hackerangriff war es zuvor bei dem Komponenten-Hersteller Kojima Press Industries gekommen. Normalerweise fertigt Toyota in Japan rund 13.000 Fahrzeuge pro Tag. Der Konzern beschäftigt in dem Land ungefähr 70.000 Menschen.
Warnung vor Cyberrisiken
Weltweit haben Regierungen vor einem erhöhten Risiko von Hackerangriffen wegen des Kriegs in der Ukraine gewarnt. Toyota machte keine Angaben zu Details der Cyberattacke auf seinen Zulieferer und verdächtigte auch nicht Russland als möglichen Initiator.
Auch Japan hat sich jüngsten Sanktionen der USA und der Europäischen Union gegen Russland angeschlossen. Die verschärften Strafmaßnahmen zielen auf die Zentralbank in Moskau und die russischen Devisenreserven ab. Zudem sollen wichtige russische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen werden.
Keine finanziellen Interessen?
Ohne eingehende Prüfung sei es schwer zu sagen, ob die Störung der Produktion bei Toyota etwas mit Russland zu tun habe, sagte Ministerpräsident Fumio Kishida. Bislang deute nichts darauf hin, dass finanzielle Interessen hinter dem Hackerangriff stehen könnten, zitierte die "Financial Times" einen Berater der japanischen Regierung in Fragen der Cybersicherheit.
Toyota stellt rund ein Drittel seiner produzierten Fahrzeuge im Inland her. Es sei noch unklar, ob der Stopp länger als einen Tag dauern werde, sagte ein Konzernsprecher.