Donald Trump (Archivbild).

Konten bei Facebook und Instagram Meta hebt Trump-Sperre auf

Stand: 26.01.2023 01:17 Uhr

Der frühere US-Präsident Trump bekommt nach seinem Twitter-Account auch die Konten auf Facebook und Instagram wieder. Ob der Republikaner davon Gebrauch macht, ist allerdings offen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump darf auf die Internet-Plattformen Facebook und Instagram zurückkehren. Die seit zwei Jahren geltende Sperre für den Republikaner werde in den kommenden Wochen aufgehoben, teilte der Politikchef des Facebook-Konzerns Meta, Nick Clegg, mit.

Trumps Accounts bei mehreren großen Online-Plattformen waren nach dem Sturm seiner Anhänger auf den Sitz des US-Parlaments in Washington im Januar 2021 gesperrt worden. Er hatte damals nicht nur Sympathie für die Randalierer bekundet, sondern nach Ansicht von Kritikern die gewaltbereite Menge mit einer Rede angestachelt.

Zuvor hatte Trump seine Online-Kanäle monatelang für die Verbreitung der mehrfach widerlegten Behauptung genutzt, er sei durch Betrug um einen Sieg gegen den Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl 2020 gebracht worden. Die Plattform-Betreiber befürchteten damals, dass Trump weitere Gewalt auslösen könnte, wenn er seine Anhänger fortlaufend anstachelt.

Sperre war zunächst unbefristet

Der Facebook-Konzern hatte Trump ursprünglich bis auf Weiteres von der Plattform verbannt. Das unabhängige Aufsichtsgremium von Meta, das Entscheidungen zu Inhalten und Accounts auf den Prüfstand stellen kann, kam jedoch zu dem Schluss, dass eine unbefristete Sperre nicht von den Regeln des Netzwerks gedeckt sei. Es entschied, dass Trumps Accounts zunächst nur für zwei Jahre blockiert werden dürften - und danach neu abgewogen werden müsse.

Man sei nun zu dem Schluss gekommen, dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit, wie sie im Januar 2021 bestanden habe, nicht mehr vorhanden sei, erklärte Clegg. "Die Sperre war eine außerordentliche Entscheidung unter außerordentlichen Umständen."

Zugleich betonte er, dass Trump sich an die Regeln der Plattform halten müsse und ihm bei Verstößen als Wiederholungstäter schärfere Strafen drohten.

Bleibt Trump bei seiner Twitter-Kopie Truth Social?

Im November hatte der neue Twitter-Besitzer Elon Musk bereits Trumps Account bei dem Kurznachrichtendienst entsperren lassen. Der Ex-Präsident nutzte ihn allerdings bisher nicht und blieb bei der von ihm gegründeten Twitter-Kopie Truth Social.

Angesichts seiner Absicht, bei der Präsidentenwahl 2024 um die Rückkehr ins Weiße Haus zu kämpfen, könnte Trump eine größere Präsenz auf Online-Plattformen aber gelegen kommen.

Trump meldet sich zu Wort

"FACEBOOK, das Milliarden von Dollar an Wert verloren hat, seitdem es euren Lieblingspräsidenten - mich - 'deplattformiert' hat, hat eben verkündet, dass es meinen Account wiederherstellt. So etwas sollte einem amtierenden Präsidenten nie wieder passieren, oder sonst irgendwem, der keine Strafe verdient hat", schrieb Trump auf seiner Plattform.

Bürgerrechtsgruppen kritisierten Metas Ankündigung, dem früheren Präsidenten die Rückkehr zu erlauben. Dies sende das Signal an andere Personen mit einem riesigen Online-Publikum, dass sie die Regeln brechen könnten, ohne anhaltende Konsequenzen zu spüren, rügte Heidi Beirich, Gründerin der Initiative Global Project Against Hate und Extremism. "Ich bin nicht überrascht, aber es ist ein Desaster", ergänzte sie. "Facebook schuf Schlupflöcher für Trump, durch die er direkt durchgegangen ist. Er stachelte auf Facebook zu einem Aufstand auf. Und jetzt ist er zurück."

Nils Dampz, Nils Dampz, ARD Los Angeles, zzt. San Francisco, 26.01.2023 00:50 Uhr