Waffen für die Ukraine Rheinmetall kann 139 "Leopard"-Panzer liefern
Neben "Leopard"-Panzern der Bundeswehr kämen auch Bestände der Industrie für Lieferungen an die Ukraine in Frage. Der Rüstungskonzern Rheinmetall teilte nun mit, dass er insgesamt 139 "Leopard"-Kampfpanzer liefern könnte - einen Teil auch zeitnah.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann nach eigenen Angaben insgesamt 139 "Leopard"-Panzer der Typen 1 und 2 liefern. Das sagte ein Konzernsprecher dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über möglichen Kampfpanzerlieferungen an die Ukraine.
Der Rheinmetall-Sprecher erklärte: "Vom 'Leopard 2A4' verfügen wir noch über 22 Fahrzeuge, die wir einsatzbereit machen und an die Ukraine liefern könnten". Die Instandsetzung dieser Fahrzeuge würde "ein knappes Jahr" dauern, ergänzte er. Eine Auslieferung wäre demnach Ende 2023/Anfang 2024 möglich. Vom "Leopard 1" könnte Rheinmetall demnach 88 Fahrzeuge verfügbar machen.
29 Panzer für Ringtausch-Projekte in Arbeit
Hinzu kämen 29 "Leopard 2A4", die das Unternehmen für die Ringtausch-Projekte in Arbeit habe. Diese werde man bereits im April/Mai 2023 fertig haben, sagte der Sprecher. Konzernchef Armin Papperger stellte laut der Zeitschrift "Stern" sogar ein Lieferdatum Ende März in Aussicht. "Diese Panzer gehören der Bundesregierung. Damit kann sie tun, was sie will", sagte Papperger.
Die Bundesregierung hat einen Teil der Militärhilfe für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland als Tausch mit östlichen NATO-Partnern organisiert. Diese geben Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine ab und erhalten dafür moderneren Ersatz aus Deutschland.
Gemengelage "sehr volatil", Vorhersagen schwierig
Dabei sei die Gemengelage aufgrund der sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen, verschiedenen Formen der direkten beziehungsweise indirekten Lieferung sowie der wechselnden Prioritäten bei Aufträgen "sehr volatil", sagte der Rheinmetall-Sprecher. Daher sei es zum Beispiel schwer, konkrete Zeiträume für Auslieferungen zu benennen.
Druck auf Deutschland steigt
Mehrere EU-Außenminister hatten gestern bei einem Treffen in Brüssel den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz erhöht, "Leopard"-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern - oder der Lieferung von solchen Panzern durch andere Staaten zuzustimmen.
Polen hat bereits angekündigt, bei der Bundesregierung die Genehmigung für die Lieferung eigener "Leopard"-Kampfpanzer an die Ukraine zu beantragen, notfalls aber auch ohne Zustimmung Deutschlands zu liefern.