Export von E-Antrieben VW baut Indien-Geschäft aus
Volkswagen will seine Antriebs- und Batterieplattformen für Elektroautos künftig auch an den indischen Hersteller Mahindra liefern. Für die exportorientierten deutschen Autobauer ist Indien ein Markt der Zukunft.
Der VW-Konzern baut sein Geschäft in Indien aus und will seine Antriebs- und Batterieplattformen für Elektroautos auch in den asiatischen Wachstumsmarkt liefern. Bis zum Ende dieses Jahres soll ein verbindlicher Vertrag zwischen Volkswagen und dem indischen Autobauer Mahindra abgeschlossen werden, teilten beide Partner heute mit. Ein erstes Kooperationsabkommen sei bereits geschlossen worden.
Es geht dabei um Baugruppen wie Elektroantriebe, Batteriesysteme und bald womöglich auch eigene Batteriezellen, die der Wolfsburger Konzern in seinen Komponentenwerken produziert. Der sogenannte Modulare Elektrobaukasten (MEB) kommt schon in mehreren E-Modellen des Konzerns zum Einsatz. Er ist aber als offenes System angelegt, aus dem sich teilweise auch andere Hersteller bedienen können. So will etwa der US-Konzern Ford mindestens zwei Elektrofahrzeuge auf Basis des MEB von Volkswagen bauen.
Auch Indien will emissionsfreien Verkehr
Indien gilt als einer der globalen Automärkte mit dem größten Wachstumspotenzial. Bisher sind dort aber fast nur Autos mit Verbrennungsmotor unterwegs. In dem Schwellenland mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern sollen ab Mitte der 2030er-Jahre nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zugelassen werden. Im vergangenen Jahr wurden in Indien rund drei Millionen Pkw verkauft. Zum Vergleich: In China wurden 2021 mehr als 21 Millionen Pkw abgesetzt.
Den mit Abstand größten Marktanteil auf dem indischen Markt hält mit mehr als 40 Prozent Maruti Suzuki, ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen dem japanischen Autobauer Suzuki und der indischen Regierung. Mahindras Anteil liegt bei über sechs Prozent. Nach Angaben des Branchenmagazins "Auto Motor Sport" lag der Marktanteil von Elektrofahrzeugen in Indien im Jahr 2020 bei lediglich 0,5 Prozent.
Hunderttausende Elektroautos für den Export
Wie wichtig gerade für deutsche Autobauer der Export von Elektroautos angesichts der globalen Bemühungen um Klimaschutz ist, zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts. Bei einer Inlandsproduktion von rund 328.000 Autos mit batterie-elektrischem Antrieb wurden demnach im vergangenen Jahr rund 300.000 Wagen im Wert von 12,6 Milliarden Euro exportiert.
Das waren fast doppelt so viele Export-Elektroautos wie im Vorjahr und mehr als dreimal so viele wie 2019. Wichtigste Zielländer waren das Vereinigte Königreich, die USA und Norwegen. Umgekehrt wurden 292.000 E-Autos im Wert von 7,5 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Sie kamen am häufigsten aus Frankreich, der Slowakei und den USA.
Nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes waren zu Beginn dieses Jahres 618.000 Elektroautos in Deutschland zugelassen - doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Hybridmodelle, die neben dem Elektroantrieb auch noch einen Verbrennungsmotor haben, sind hier nicht erfasst.