Handelsstreit mit den USA Die EU wird konkret
Die EU macht im Handelsstreit mit den USA Druck. Sie veröffentlichte eine Liste mit US-Produkten, auf die sie Einfuhrzölle erheben könnte, falls sie nicht von den US-Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen wird.
Im Handelsstreit mit den USA hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die EU veröffentlichte eine Liste von US-Produkten, die im Fall eines anhaltenden Handelskonflikts mit neuen Zöllen belegt werden könnten. Zu den aufgeführten Waren zählen unter anderem Whiskey, Motorräder, Jeans und Tabakprodukte. Es sind aber auch Nahrungsmittel oder Stahlprodukte dabei.
Die Liste wurde im Internet veröffentlicht, um europäischen Firmen die Gelegenheit zu geben, sich zu möglicherweise negativen Auswirkungen bei Vergeltungsmaßnahmen äußern. Sie haben dafür nun bis zum 26. März Zeit. Die EU-Zölle sollen erlassen werden, falls die USA europäische Unternehmen nicht von bereits beschlossenen Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium ausnehmen.
Altmaier reist nach Washington
Unterdessen versuchen Regierungsvertreter, die Gefahr einer weiteren Eskalation im Dialog mit den USA zu bannen. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios fliegt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schon am Sonntag nach Washington, um mit hochrangigen Gesprächspartnern über die zukünftige Ausrichtung der Handelspolitik zu sprechen. Die Reise soll bis Dienstag dauern. Auch auf EU-Ebene wird weiter verhandelt. In der kommenden Woche soll sich EU-Handelskommissarin mit US-Handelsminister Wilbur Ross treffen.
Die US-Zölle von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium sollen am kommenden Freitag in Kraft treten. Offiziell begründet Trump die Maßnahme mit sicherheitspolitischen Interessen. Die EU will erreichen, wie Mexiko und Kanada davon ausgenommen zu werden.