Apfelernete im Alten Land in Jork

Spätfrost, Hagelschlag, Regen Schlechteste Apfelernte seit sieben Jahren erwartet

Stand: 15.08.2024 10:25 Uhr

Für die Apfelbauern steht nach schlechten Witterungsverhältnissen eine deutlich geringere Ernte bevor. Im Südosten dürfte sie sogar 90 Prozent niedriger ausfallen als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre.

Die ungünstigen Wetterbedingungen in diesem Jahr wirken sich auf den Obstanbau aus: Die Apfelernte in Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich so gering ausfallen wie seit sieben Jahren nicht mehr.

Die Obstbaubetriebe erwarten eine weit unterdurchschnittliche Menge von 734.000 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt auf der Grundlage einer Schätzung aus dem Juli meldet. Das wären rund 22 Prozent weniger als im Vorjahr und läge 26,3 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. 

Feuchtkühle Witterung

Vor allem in den südöstlichen Ländern wie Thüringen und Sachsen habe Spätfrost dafür gesorgt, dass die Blüten erfrieren und die Bäume nur einen schlechten Fruchtansatz bilden konnten, berichtet das Statistikamt. Hinzu kam Hagelschlag. Starke Niederschläge und die häufig feuchtkühle Witterung hemmten im weiteren Jahresverlauf die Entwicklung der Früchte. Die Ernteausfälle betragen bis zu 90 Prozent.

Wegen der Ernteausfälle im Osten werden in diesem Jahr voraussichtlich drei Viertel aller deutschen Äpfel aus den großen Anbaugebieten in Baden-Württemberg (Bodensee) und Niedersachsen/Hamburg (Altes Land) kommen. In diesen beiden Regionen befinden sich gut 60 Prozent der gesamtdeutschen Anbaufläche für Äpfel.

Auch schlechtere Zwetschgenernte erwartet

2023 war die Apfelernte laut dem Deutschen Bauernverband noch besonders gut ausgefallen, was auf die guten Wachstumsbedingungen zurückgeführt wurde. Obwohl die Ernte in diesem Jahr deutlich niedriger ausfallen dürfte als in den vergangenen Jahren, bleiben Äpfel das mit Abstand am meisten geerntete Baumobst in Deutschland.

Auch die Ernte von Pflaumen- und Zwetschgen wird laut den Statistikern voraussichtlich 18 Prozent unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre liegen. In Deutschland werden mit voraussichtlich rund 37.100 Tonnen deutlich weniger Früchte dieser Art geerntet. Baden-Württemberg ist die einzige Region, die eine überdurchschnittliche Ernte bei Pflaumen und Zwetschgen erwartet.