Autoabsatz in Deutschland Deutlich mehr Pkw-Neuzulassungen
Der Autoabsatz in Deutschland ist im Mai stark gestiegen. Gründe dafür sind etwa die bessere Versorgung mit Bauteilen und hohe Auftragsbestände bei den Autobauern. 17 Prozent aller Neuzulassungen waren E-Autos.
Die Zahl der neu zugelassenen Autos auf deutschen Straßen ist im Mai deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterte sie um 19,2 Prozent auf knapp 247.000 Pkw, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Dabei legten die gewerblichen Neuzulassungen besonders stark zu, während der Zuwachs bei Privatkäufern deutlich niedriger ausfiel. Die privaten Neuzulassungen stiegen demnach um 2,7 Prozent - nur jede dritte Zulassung erfolgte privat. Insgesamt kamen seit Jahresbeginn 1,1 Millionen Neuwagen auf die Straßen, plus zehn Prozent.
Wie bereits in den Vormonaten stieg laut KBA die Zahl der Zulassungen von Elektroautos besonders stark, nämlich um 46,6 Prozent. Damit waren 17,3 Prozent aller Neuzulassungen E-Autos - ihr Anteil lag nur noch knapp unter dem der Dieselautos. Der größte Anteil mit mehr als 35 Prozent an den Neuzulassungen entfiel weiterhin auf Benziner. Dagegen verloren Hybridautos, die einen Verbrenner mit einem E-Motor kombinieren, weiter an Bedeutung.
Schlechte Konjunktur könnte Absatzmarkt dämpfen
"Trotz der soliden Wachstumsrate ist der Abstand zum Vorkrisenniveau weiterhin groß", erklärte jedoch der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA): "Im Vergleich zu den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 liegen die Neuzulassungen gut ein Viertel darunter."
Dass Neuzulassungen aktuell dennoch so stark steigen, liegt vor allem an dem komfortablen Auftragspolster, das sich während des Mangels an Zulieferteilen wie Chips bei den Autobauern im vergangenen Jahr aufgestaut hatte. Neue Aufträge sind nach Branchenangaben dagegen rar. Automarkt-Experte Peter Fuß von der Beratungsfirma EY rechnet wegen der schwierigen Konjunkturlage, der hohen Inflation und der schlechten Finanzierungsbedingungen zudem mit einem Dämpfer bei den Bestellungen und mit Verzögerungen auch bei den Neuzulassungen.